Kritik am Kritisierenden - KdU (alle)

Devino M., Freitag, 31. Oktober 2014, 21:59 (vor 3721 Tagen) @ Devino M.

Kritik der Urteilskraft - Immanuel Kant -
§ 57. Auflösung der Antinomie des Geschmacks - Anmerkung I

...
So wie an einer Vernunftidee die Einbildungskraft, mit ihren Anschauungen, den gegebenen Begriff nicht erreicht: so erreicht bei einer ästhetischen Idee der Verstand, durch seine Begriffe, nie die ganze innere Anschauung der Einbildungskraft, welche sie mit einer gegebenen Vorstellung verbindet.

---
Warum ist Kritik nur selten sinnvoll oder hilfreich?
Man ist schnell dabei seine Kritik gegen andere zu richten, wobei es keine Rolle spielt, obs ausgesprochen oder subjektiv forciert wird, denn wenn diese ankommt, dann ist die Wirkung umso größer, je hilfreicher einer dabei ist, weil Hilfsbereitschaft mit einer Offenheit einhergeht, dem gegenüber worin geholfen wird.

Wenn man Kritik anderen anmutet, dann ist schnell die Erwartung da, der andere sei dafür da, diese Kritik und alles was damit mitschwingt und seis nur persönliche Ansichten abzuarbeiten (selbst wenn sich ein berechtigter Punkt finden mag), darüber hinaus hat der andere natürlich das Kritisierte besser zu machen als zuvor, denn sonst gäbe es ja wenig oder keinen Grund zur Kritik und dass er überhaupt den entsprechenden Part zu erfüllen hat, an dem er dran war, steht ja für gewöhnlich außer Frage.

Nur bleibt dann doch die Frage noch übrig, welchen nutzvollen Part hat der Kritisierende in dem Zusammenhang eigentlich übernommen? Und hätte er derweil nicht doch auch etwas nutzvolles leisten können?
Denn ebenso könnte er sich Gedanken machen, wie etwas besser geht, mit selber Konzentration auf den, den er zu kritisieren sucht und sollte dieses die Schanze finden, ähnlich der Kritik zu landen, dann hätte der Kritisierende auch mal einen nutzvollen Part eingenommen, vor allem wenn er ansonsten nur Nutznießer oder Zuschauer sein sollte und keinen Part darüber hinaus in dem Zusammenhang erfüllt!

Kritik dagegen auf eine Einbildung, d.h. z.B. auf eine Illusion bezogen und sofern diese von dem Nützlichen gelöst wird, kann dann schon eher konstruktiv sein, wenngleich vielleicht das ein und andere Ego damit angekratzt sein kann, aber ja doch außer Frage steht, dass Dasjenige sowieso aufgelöst gehört und eine Synthese hier nicht von Dauer bleiben kann!

Sofern es der Sache dienlich sein soll, dürfte die Kritik also mehr auf Etwas, denn auf Jemanden bezogen sein und darauf zielen, das Unnütze vom Nützlichen zu lösen, damit dieses besser da steht als zuvor. Wenn es aber nicht auf etwas Illusorisches trifft und nicht auf eine Form oder Art und Weise, dann trifft es idR. auf etwas Körpliches und wird wahrscheinlich nurmehr schädlich ausfallen.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum