Jeden Tag als Seele leben (alle)

Devino M., Sonntag, 24. Januar 2021, 14:19 (vor 1188 Tagen) @ Devino M.

http://netnews.helloyou.ch/bkgr/cab1300/file1388.html

SECHSTER TEIL

Es ist nicht meine Absicht, damit fortzufahren, euch nur ständig wiederholte Ratschläge über das Betreten des Pfads der Jüngerschaft zu geben. Ihr seid erwachsene Männer und Frauen und ihr kennt den Weg. Ihr seid persönlich verantwortlich für die praktische Anwendung der alten Regeln. Was ihr tut, das ist eure eigene Angelegenheit. Ihr habt die Reife erreicht und solltet für den nächsten Schritt bereit sein. Dieser Schritt wird dann unternommen werden, wenn ihr Wissen und Theorie in Weisheit, Praxis und Ausdruck umgewandelt habt.

Nur in einem Geist wahren inneren Freiseins leistet ein Jünger seine beste Arbeit. Es wird dem Jünger klar, dass er, infolge dieser inneren Freiheit (für den Rest seines Lebens) einfach ein Arbeiter ist, einer von einem großen Heer hierarchischer Arbeiter, mit angeblich keinerlei Persönlichkeitsneigungen, Zielsetzungen oder Wünschen. Für ihn gibt es nichts als beständige Arbeit und beständige Verbindung mit anderen Menschen. Er mag von Natur ein Einzelgänger sein, mit einer tiefen Sehnsucht nach Einsamkeit, aber das spielt keine Rolle. Dies ist die Last, die er für die Chance, den Anforderungen der Stunde zu begegnen, auf sich nehmen muss. Heute findet der aufs äußerste organisierte Vorstoß der Hierarchie statt und sein Ziel ist es, den Hang der Rasse zur Getrenntheit zu kristallisieren, zunichtezumachen, denn Separatismus ist gegenwärtig der Weg des geringsten Widerstands für Menschen und Völker. Daher die Bildung dieser Arbeitsgruppen von Jüngern, die Gruppenarbeit, Gruppenzusammenhalt und Nicht-Getrenntsein zum Ausdruck bringen.

Einige der Jünger und intuitiven Menschen der Welt, verhältnismäßig sehr wenige, stehen heute in einer zweifachen Tätigkeit zusammen: Erstens, mit größerer Genauigkeit den sich beständig entfaltenden subjektiven Plan zu erfassen; zweitens, mit größerer Klarheit zu sprechen und zu lehren, und mit weiser Exaktheit die rechten Worte zu wählen (schriftlich und mündlich), durch die sie der Wahrheit Ausdruck verleihen. Die Darbietung der geahnten Wirklichkeiten wird die denkenden Menschen der Welt dann dazu führen, ihre gegenwärtige Gedankenrichtung aufzugeben und unumschränkter und freier an der Erleuchtung der Welt mitzuarbeiten. Ich gebrauche das Wort «Erleuchtung» im okkulten Sinn. Das volle Ausmaß dessen, was getan werden kann, hängt (soweit es den individuellen Jünger betrifft) von seiner inneren Fähigkeit ab, jeden Tag als Seele zu leben; frei von Furcht, frei von Eigenbewusstsein und ohne jene Reaktionen, welche den Astral- oder emotionellen Körper zu organisierter Tätigkeit, die auf alten Gewohnheiten beruht, anregen. Für den Jünger und für den Erfolg seiner Arbeit ist das Ziel ein Astralkörper, der ruhig und fügsam ist, empfindungsfähig für Beeindruckungen von der Seele und vom Meister, und der die Vision mit der größtmöglichen Reinheit in ihren Umrissen widerspiegelt. Man sollte dessen eingedenk sein, dass es wenig gibt, was man dem Jünger sagen kann oder was ihm gesagt werden sollte, wenn er völlig damit beschäftigt ist, das Leben des Dienstes auf allen drei Ebenen zu leben.
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Und so banal ist es eigentlich, sich seiner mentalen Gedanken, seiner Emotionen und äußeren Handlungen bewusst zu sein. Einheit ist Mental grundsätzlich gegeben, es bedarf gar nicht so sehr eines Nachdrucks. Die Spaltung macht eigentlich die Astralebene im Verhältnis zu Mentalebene. Es ist kein Gedanke wirklich irgendwo vollständig isoliert und getrennt. Obwohl Gedanken trennend sein können, gilt dies nicht für die Mentalebene an sich. Es ist gerade die Ebene die grundsätzlich für alle offen ist. Die Astralebene macht dann bereits ihre eigene Suppe dazu. Und der äußere Mensch oder die Persönlichkeit nochmals zusätzlich. Und dies sind die Dinge die trennen, die einen Unterschied in allem sehen wollen. Die Mentalebene ermöglicht zwar den Unterschied, lädt aber niemand zur Trennung ein. Sie ermöglicht gerade den Unterschied, weil sie nicht trennender Natur ist sondern etwas in Einheit wie Uneinheit erkennen lässt.

Man sollte sich klar machen, dass man nie getrennt ist auf bestimmten Ebenen, wenn man sich davon ausnimmt, dann sieht man alles in getrennter Weise an, ist man mit den Ebenen verbunden, dann ist da nichts mehr getrennt. Dennoch heißt es doch nicht, dass jeder sich mit jedem Kotzbrocken irgendwo verbunden erfahren möchte. Was auch völlig vernünftig ist, denn man trägt ebenso auch für die eigene Inhärenz selbst seine Verantwortung, wie jemand anderes die seine für seine Ausdrucksformen. Der äußere Erstickungstod hält sicherlich nicht so lange an, wie man von geistigen Energien irgendwo erstickt werden kann, was auch gewiss keine leichteren Erfahrungen bedeutet.

Auch spielt es keine Rolle, wo einseitig ein Interesse oder Verlangen nach etwas da ist. Es zählt mehr, wie die Dinge geistig fallen und zusammen kommen oder nicht. Zwanghaft etwas vom äußeren erreichen zu wollen, ist mehr Getrenntheit, als wenn sich manche Dinge nur innerlich begegnen. Was oft in unangebrachter Richtung forciert wurde, ist, zu meinen, dass das Gute sich alles gefallen lassen muss und nur dem Bösen die volle freie Wahl verfügbar gemacht wird. Wie so oft alles nur Missverständnisse die meist nur von der Verwechslung der Ebenen herrühren. Immer kommt es auf alle äußeren Menschen an, aber nicht auf einen bestimmten äußeren Menschen. Im Positiven wie im Negativen Fall nicht, außer es wird allerlei dorthin verlagert um sich dann über die Umstände zu wundern. Es gilt für jeden, jeden Tag aufs neue, so viel als möglich als Seele zu leben. Darin liegt Heilung und darin liegt Einheit. Hat mit äußerem Kasperle rein gar nichts zu tun.


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