Anfanglos und doch bedingt - BG 13:19 (alle)

Devino M., Dienstag, 26. April 2016, 01:49 (vor 3182 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 13:19

Yogananda:
Wisse, dass sowohl Purusha als auch Prakriti anfanglos sind; und wisse, dass alle Modifikationen und Eigenschaften (Gunas) von Prakriti geboren werden.

Prabhupada (13:20):
Man sollte verstehen, daß die materielle Natur und die Lebewesen anfanglos sind. Ihre Umwandlungen und die Erscheinungsweisen der Materie sind Produkte der materiellen Natur.

Reclam:
"Natur" und "Geist", das merke dir.
Sind alle beide anfanglos.
Die "Gunas" und ihr Wandelsein
Gebiert "Natur" aus ihrem Schoß.

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Das, was anfanglos ist, deutet dadurch auch auf die kosmische Natur hin, die nicht zeitlich bedingt ist, sondern mehr göttlichen Ursprungs bleibt. Das hieße aber auch, dass das, was kosmisch ist und worin man ist, es auch in anderen Welten eine Art von Gültigkeit hat und für einen beibehält.

So gesehen ist es nicht unerheblich, wie man darin sich vorfindet und agiert, da auch wenn man im Vergänglichen und scheinbar Wandelbarem wandelt, man doch auch vom kosmischen durchdrungen ist und so gar nicht abwägen kann, was womit alles zu tuen haben könnte.

Man sollte sich andererseits aber auch nicht verrückt machen lassen. Denn oft ist es besser, das, wie und was ist, anzunehmen, statt es von sich wegdrücken zu wollen, obwohl man vielleicht dort hinein gegangen ist, wo dieses natürlich ist und ehedem war. Denn was nicht einfach verschwinden kann, weil es nunmal ist, und es irgendwo landen ja muss, wird es sich dort auch mit dem aufladen, was eben dort ist wo es landet, und meist gerade dadurch eher zu etwas schlimmerem oder größerem anwachsen könnte, als es ehedem war.

Und so ist es auch mit dem kosmischen, das was einem begegnet und man es einfach stehen lässt, bleibt es ja wo es ist, interagiert man damit, dann kann diese Interaktion bis in Kosmische gehen oder auch nicht, ganz davon abhängig, wo man steht und was man anfasst.

In der BG heißt es an anderer Stelle sinngemäß, wer bloß körperliche Handlungen ausführt, ohne Anhaftung (was ja Hass = totale Ablehnung, oder Begehren = haben wollen, wäre), dann wird man daran auch nicht gebunden.

Es liegt dann ganz an einem, ob man wegen etwas, was nur scheinbar da ist, anfängt kosmische Dinge zu bewegen, die damit in keinem direkten Zusammenhang stehen, dann ist man ja derjenige, der etwas Unvergängliches aufgrund von Vergänglichem anfasst. Nur wenn das Vergängliche gemäß seiner Eigenheit dann vergangen ist, was dann? Dann stellt sich wohl immer zunächst die Frage, war das auch wirklich klug? Und man hat wohl alle Zeit der Welt, es dann herauszufinden. Und so, oder so ähnlich funktioniert es vom Prinzip her auch mit den Gunas.

Daher sollte man vorsichtig und umsichtig mit allem umgehen. Denn es heißt wohl nicht ohne Grund, dass die Menschen sich dort wie ein Elefant im Porzellanladen herumtreiben, wo selbst Engel nur auf Zehenspitzen lang gehen...


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