B.de Spinoza: Der Wille zu sein (alle)

Devino M., Freitag, 16. Oktober 2020, 23:55 (vor 1287 Tagen) @ Devino M.

"Sein, was wir sind, und werden, was wir werden können, das ist das Ziel des Lebens."

- Baruch de Spinoza -
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Der in Selbstsucht seiende, bestielt sich immer nur selbst [auch aus Gottes Sicht ist es so, dass entweder es seine Kinder unter sich betrifft, oder aber, so weit vom Willen Gottes ausgehend, sich Gott selbst nicht bestehlen kann/würde]. Es ist das Selbst um ihn, das er selber ist, wenn er nicht mehr in Evolution ist. Was er also in die Evolution zieht, entnimmt derjenige seinem selbst - außer der Zweck ist, in eine Evolution hineinzugehen, statt hinaus. Derjenige, der also andere beschenkt, beschenkt sich selbst, in dem, wie er sich nach der Evolutionserfahrung in der Involution erlebt - bis zu einem gewissen Grad befreit man sich sowohl aus der bestimmten Evolutionserfahrung, in dem man alles zurückgibt und schenkt; als auch das man so sich als der größere Teil von allem wiederfindet.

Ein bestimmter Weg ist daher ohnehin gesteckt. Sagen wir mal beginnend in dem, was das höhere Selbst in der Summe dessen bildet, was man selber ist, wenn man alle Begrenzungen ablegt (das Karma ist eine Art Schwere in der Schicht einer Ebene, die nach Befreiung fordert, so wie man frei sein wollen wollte). Es ist nur mehr so, dass die Erfahrung umgestülpt wird, um einen Teil des Selbst involutionär zu bilden, bis die äußere Erfahrung vollzogen ist und man sich im Umfang seines größeren Selbst wiederfindet, nachdem die Erfahrung integriert wurde. Ein bestimmter Weg, im Rahmen der gesteckten inneren Möglichkeiten ist unter Hinzunahme der Schnittstelle zu einem bestimmten Kollektiv und im Rahmen dessen was in einer Ebene verwirklicht werden kann, offen, und ermöglicht das Sammeln neuer Selbst-Erfahrung.

Vieles was im Substrat einer Ebene erfolgt, kann in der Involution nicht mehr beeinflusst werden können. Es sei denn man geht wieder in die Evolution und in die Substanz und die Stofflichkeit der bestimmten Ebene. Daher auch das Karma, dass einfach in der Substanz der bestimmten Ebene liegt und daher nicht einfach von irgend einer anderen Ebene bequem aufgelöst werden könnte. Man kommt da nicht dran, so wie auch nicht an den bestimmten Anteil seiner Selbst. So wie die Toten keinen Einfluss mehr auf die Lebenden haben, jedenfalls nicht in der Weise der Verkörperung im Substrat bestimmter Ebene. Daher nur passiv und mittelbar noch Einfluss nehmen können, meist vor allem, so wie aus inneren Ebenen eine Art Anrufung erfolgt [was die positiven Helfer idR. voraussetzen, und viele der negativen Einflüsse in ähnlicher Weise nur Zugang finden lässt, wenn auch diese in ihrer Vehemenz und Bereitschaft zum Verstoß und Vergehen verschiedener Art, aufdringlicherer Natur für gewöhnlich sein dürften, so weit sie einen Vorteil für sich selber ausmachen können].

Der Wille zu sein, wer man wirklich ist, ist zugleich der Wunsch sich fortwährend weiter entwickeln zu wollen, bis man sich in der Summe seiner Vollständigen Gegenwart erfährt. Zugleich ist der Wunsch sich entwickeln zu wollen, der Wille, der abhanden geht, zu sein wer man ist. Welch Dilemma wenn man so wollte. Oder womöglich nur eine Verdeutlichung, dass der Wille, der einem nicht als [freier] Wille auf verschiedener Ebene bereit steht, seiner Verwirklichung erst entgegen sieht, wenn man vieles andere auf dem Weg verwirklicht hat. Und doch Dank seines höheren Selbst [der Summe dessen was man in Verwirklichung ist], steht einem der Wille grundsätzlich doch in gleichen Teilen bereit, wie man sich selbst zu erkennen vermag [in gewisser Weise auch durch die Verzerrung der Evolution hindurch].


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