Seneca: Dem Zufall unterworfen (alle)

Devino M., Freitag, 16. Juni 2017, 08:36 (vor 2527 Tagen) @ Devino M.

"Dem Zufall unterworfen zu sein beginnt, wer einen Teil seiner selbst außerhalb sucht."

- Seneca -
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Viele hängen einfach nur zu gerne aufeinander, was es nicht gerade leichter macht, für die, die vom Hängen genug haben oder lieber was pflegen möchten oder an einem Tiefstand bei sich arbeiten, und merken wie unnötigerweise anstrengend es sein kann.

Jedenfalls beginnt es immer damit, zu meinen, es gäbe etwas außerhalb von einem, was schon für alles sorgt, und man kann alles als Aufhängung nutzen, außer sich und das eigene Selbst dafür hernehmen zu brauchen. Oder auch ohne zu wissen, dass es so etwas wie ein Selbst gibt und dies die wesentliche Instanz ist, mit der man arbeitet (oder es jedenfalls sollte), wenn man auf irgend etwas außerhalb seiner selbst sich auszurichten vermeint.

Das eine ist also die Zufälligkeit der Umstände die man antrifft, und meint, es liege nichts davon bei und an einem, wie es ist. Das andere woran eben jene Haltung auszumachen ist, ist das, dass man sich nichts sagen lässt, außer es wird zu anderen gesagt oder betrifft andere, womit man wieder rum leben kann, so lange es bloß einen selber nicht betrifft.

Wenn man bei sich arbeitet, ist es selten etwas Neues in dem Sinne, denn man hat es ja wenig mit dem zu tuen, was man nicht schon irgendwo im Ansatz angefangen oder womit man gearbeitet hat und was einem nicht auch in irgend einer Weise vertraut ist. Es ist eine Sache etwas neues mal anzufassen, kann dann nur auch sein, dass es nichts mit einem zu tuen hat, und man sollte lieber darauf achten, dass es mit einem zu tuen hat und einen Bezug dazu haben, dann ist auch das Neue nichts, wessen man ausgesetzt ist und was durch den Zufall beherrscht würde.


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