Zeichen der Liebe - BG 2:46 (alle)

Devino M., Dienstag, 30. August 2016, 01:18 (vor 3078 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 2:46

Yogananda:
Dem Kenner Brahmans (des Geistes) bedeuten alle Veden (heiligen Schriften) nicht mehr als ein Reservoir, das sich inmitten einer aus allen Richtungen strömenden Flut befindet.

Prabhupada:
Alle Zwecke, die ein kleiner Brunnen erfüllt, können sogleich von einem großen Gewässer erfüllt werden. In ähnlicher Weise können alle Ziele der Veden von jemandem erreicht werden, der das Ziel hinter ihnen kennt.

Reclam:
Den Nutzen, den ein Brunnen hat,
Wenn rings ist überschwemmt das Land,
Nur solchen Nutzen hat die Schrift
Für den, der höchste Weisheit fand.

---
Ist Liebe mit einem Fließen gleich zu setzen?
Nun, wenn dem so wäre, hätte wohl keiner eine Chance gegen einen Fluss oder einen Wasserfall, ja nicht einmal gegen den Nächsten, der eine Blasenschwäche hätte. Also kann Fließen per se kein direktes Kriterium für Liebe sein!

Dagegen ist das, wo auch immer etwas erschaffen wird, durchaus von Liebe gekennzeichnet (sei es nur in der Ursprungsidee, die bis zur Umsetzung gediegen ist). Denn es wird meist auch etwas vermehrt, von dem man möchte, dass es sei und werde.

Ja selbst wenn eine Waffe erschaffen würde, die vielleicht später Schaden anrichtet oder es gar soll, wird im Prozess der Erschaffung (weniger auf die Herstellung bezogen), meist eine Art von Liebe dem Dinge an sich selbst zugewendet, bis es fertig geworden ist.

Nebst dem, ist ein Kriterium wohl auch, dass Liebe nur dem zugewandt werden kann, was erkannt wird, denn wie soll diese jenes sonst antreffen und diesem gelten können? Hierzu ist es dann mehr von einer Art von Empfindung, jenem gegenüber, als nur nach einer Art von Absonderung von Substanz (vielleicht der überflüssigsten auch nur) aufzufassen. Denn nicht alle Ausdehnung ist per se erwünscht, sinnvoll oder auch nur gut.

Somit ist das Erkennen dessen, wie oder was etwas ist, und ein volles nachempfinden ein weiteres Merkmal von Liebe. Denn so wird etwas gänzlich nachvollzogen, und erfährt ja auch durch eben diesen Vorgang eine wahre Erweiterung und Ausdehnung seiner selbst, ganz nach dem, wie es an sich ist. Nicht also nachdem, was irgendwer sonst davon selber etwas möchte, wie es lieber zu sein hätte.

Die Ganzwerdung als eine Art Vervollkommnung und Vollkommenheit an sich, ist durchaus ebenfalls ein Anzeichen einer Liebesbekundung zum jeweiligen. Es kann sich wohl dann um eine göttliche Idee auch handeln, der man so lange folgt, bis diese erreicht ist. D.h., bis das Beste einer Sache hervorgebracht wurde, welche daraus werden kann. Somit kann einer Göttlichen Idee das Werk überreicht werden, in dem es vollbracht wurde und so seine Ausdehnung vom Unmanifesten ins Manifeste statt gefunden hat (wie der Mensch selbst das Göttliche auf seiner Ebene widerspiegelt oder zu diesem werden soll).

Und darüber Hinaus also, so wie das Kennzeichen des Moralischen ist, dass es notwendiger Weise ganz von sich aus und aus sich heraus vollkommen freiwillig hervorgebracht wurde. So ist es bei der Liebe wohl, dass diese vollständig gegeben wird, ohne für sich in dem Moment irgend etwas behalten zu wollen oder auch nur an dem geringsten eigenen Vorteil dabei zu denken, als nur der Sache an sich selbst gewidmet zu sein.. denn das beste Beispiel ist Gott selbst, der sich selbst vollständig gegeben hat...


gesamter Thread:

 

powered by my little forum