Selbstgenügsam - BG 12:18,19 (alle)

Devino M., Sonntag, 26. Juni 2016, 02:00 (vor 3120 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 12:18,19

Yogananda:
Wer sich ruhig und gelassen verhält gegenüber Freund und Feind, bei Bewunderung und Beleidigung, bei Hitze und Kälte, bei Lust und Leid; wer keine Bindungen mehr hat, wem Lob und Tadel nichts bedeuten, wer ruhig bleibt und leicht zufrieden ist, an keiner Häuslichkeit hängt, von friedlicher Gesinnung und voller Andacht ist - der ist Mir lieb.

Prabhupada:
Wer Freunden und Feinden gleichgesinnt ist, wer bei Ehre und Schmach, Hitze und Kälte, Glück und Leid sowie Ruhm und Schande Gleichmut bewahrt, wer stets frei ist von verunreinigender Gemeinschaft, wer immer schweigsam und mit allem zufrieden ist, wer sich nicht um eine Unterkunft sorgt, wer im Wissen gefestigt ist und sich in Meinem hingebungsvollen Dienst beschäftigt - ein solcher Mensch ist Mir sehr lieb.

Reclam:
Wer gleich sich bleibt bei Freund und Feind,
Wer Gleichmut zeigt bei Freud' und Leid,
Verachtung, Ehre, Kalt und Warm,
Vom Drang der Leidenschaft befreit;

Wer Lob und Tadel still nimmt hin,
Wen nicht die Sucht nach Mehr bewegt,
Wer keine Sorg' um Obdach hat,
Wes festen Sinn nichts mehr erregt...

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Was hält einen davon ab, ein friedliches Leben, als Mensch unter Wahrung seiner Menschlichkeit zu führen? Ist es irgendwelches heldenhaftes Betragen, was man unbedingt braucht, und wofür dieses? Denn letztlich kann man die selben Errungenschaften stillschweigend bei sich führen und hat seinen Frieden damit.

Macht man viel aufsehen darum und fängt an sich damit zu brüsten, dann fordert man nur heraus, sich um das sorgen zu müssen und darum zu ringen und zu kämpfen, was gar nicht Thema wäre, wenn man alles an seinem rechten Platz beließe.

In vielem macht man sich unnötig das Leben schwer, und hat man sich erst einmal aufwändig etwas erarbeitet, dann ist man weniger geneigt leichtfertig damit umzugehen, als wenn man nicht viel dafür tuen brauchte. So kann es vorkommen, dass man allerlei unnötig verprasst, ohne eine Ahnung, woher man es überhaupt hatte und was man vielleicht vor langer Zeit dafür tuen musste.

Überhaupt ist derzeit die Zeit, wo viel zu leichtfertig vieles einfach angenommen und damit umgegangen wird, weil die Zeiten so sind, dass es da ist, aber nicht offensichtlich ist, wie lang der Weg war, dorthin zu kommen oder woher es überhaupt ist. Vielleicht ist eine Gabelung, und so schnell wie alles kam (ohne einzusehen wie lang der Weg zuvor vielleicht war), ist es auch vorbei und ebenso schnell hat man sich vielleicht für unzählige Jahre und auch Jahrhunderte oder noch viel länger in etwas reingesteigert (und wie lange der Weg so künftig wird um wieder dort rauszukommen, wo man bereits einfach hätte sein können, wenn man dabei bliebe), wodurch der Reise Ende dann nicht absehbar ist.

Also weg vom Großspurigen, zum grundsätzlich Menschlichen und schon steht es weniger auf dem Plan und auch weniger auf dem Spiel, aber es heißt nicht gleich wenig, sondern vielleicht auch viel, aber es bleibt halt wo es ist, soweit wie man's auch mal vergisst, doch ist es da, wenn es gebraucht, man es jedoch nicht sinnlos verbraucht...

Es gibt auch so hinreichend, was man mal reingedrückt bekommt, z.B. irgend welche rotzigen Erkältungen. Damit kommt es einem auch so vor, als würde so lange gedrückt und geschoben, bis es von innen her nach außen ankommt und sich ausdrückt. Doch erlebt man es immer wieder so, dass es erst innerlich da ist und sich alles ankündigt, auch wenn nicht viel Zeit bleibt, zu entscheiden, wie damit umgehen. Manchmal reicht es, sich auf etwas anderes zu konzentrieren und weiter zu machen als wäre nichts und es verschwindet wie eine Art Einbildung, manchmal reicht es eben nicht aus, und der Rotz muss einfach raus...


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