Unvoreingenommenheit - BG 9:29 (alle)

Devino M., Freitag, 24. Juni 2016, 01:27 (vor 3122 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 9:29

Yogananda:
Ich bin allen Wesen gegenüber gleich unvoreingenommen. Keinen betrachte Ich als hassenswert und keinen als liebenswert. Doch jene, die Mir ihr Herz in Liebe schenken, leben in Mir, und Ich lebe in ihnen.

Prabhupada:
Ich beneide niemanden, noch bevorzuge Ich jemanden. Ich bin allen gleichgesinnt. Doch jeder, der Mir in Hingabe dient, ist Mein Freund, ist in Mir, und auch Ich bin sein Freund.

Reclam:
Zu allen Wesen steh' ich gleich,
Bin keines Freund und keines Feind,
Doch wer mich gläubig ehrt, der bleibt
Mit mir wie ich mit ihm vereint.

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Die Unvoreingenommenheit ist durchaus ein Tribut an die eigene Freiheit, weniger hat es sogleich etwas mit anderen an sich zu tuen, denn letztlich ist es das eigene Verhalten am Ende, was sich nach außen hin zeigt, die Unvoreingenommenheit zählt davor bereits und mehr auch zur eignen Inhärenz gehörig.

Denn wie die eigene Initiative zum Handeln, die sich am besten sogar bei den schlichten Alltäglichkeiten üben ließe, denn ist es etwas Größeres, dann ist sehr schnell auch etwas anderes mit dabei, und wenn es auch einem die Überzeugung beließe, es wäre nur eigene Initiative, ist es nicht selten so, dass viel mehr hinein spielt.

Nicht sehr viel anders verhält es sich mit der Unvoreingenommenheit. Es ist oft eine Sache der Übung nur, bis man ganz natürlich sich daran hält, ohne darüber auch nur nachzudenken, denn auch dass kann schnell dazu führen, dass man sich vielleicht vom Intellektuellen her dazu überzeugte, etwas als Unvoreingenommen anzunehmen, die Instinkte oder das Unterbewusstsein sprechen womöglich doch noch eine andere Sprache.

In dem Zusammenhang ist auch anzunehmen, dass das Gegenteil, d.i. eine positive Eingenommenheit erst dann ihr volles Gehalt entfaltet, wenn es nicht aufgrund diesem und jenem nur ist, wie eine Art von Schuldigkeit, sondern nebst dem, was einen dazu führte, auch etwas ist, was man selbst aus sich heraus macht, nahezu so, als wäre da nichts, was einen erst dazu gebracht hat.

Denn was hätte auch mehr bei sich, etwas, was als eine Reaktion entstünde? Oder etwas, was aus etwas grundsätzlicherem entstanden ist und die Reaktion selbst sich darin aufhebt? Es ist wohl immer das mehr, was grundsätzlich hervorgebracht und dann eben anstelle von Reaktion, diese ggf. nur als Anlass nimmt und beachtet, aber nicht sich von dieser bestimmen oder als Gesamtes nur dadurch aufrufen ließe...


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