M.Eckhart: Heiligkeit (alle)

Devino M., Donnerstag, 18. Februar 2021, 19:55 (vor 1134 Tagen) @ Devino M.

"Nicht gedenke man Heiligkeit zu gründen auf ein Tun; man soll Heiligkeit vielmehr gründen auf ein Sein, denn die Werke heiligen nicht uns, sondern wir sollen die Werke heiligen."

- Meister Eckhart -
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Wie soll das nichtigere das heiligen, was von feinerer und durchlässigerer Natur an sich ist und auch höherer Schwingung, als Seelenessenz aufgefasst!? Es zählt nach dem die kleineren Runden vollzogen sind ohnehin am ende das, was von und aus sich selbst heraus kommt und gegeben wird. Alles andere ist mehr irgend eine Art der Nutzung von etwas und durch etwas. Hat jedoch selten wirklich Hand und Fuß um letztlich selbstständig zu gehen. Es ist vergleichbar mit dem Einsatz. Der Einsatz reicht so weit, wie er eingebracht wurde.

Eine Spezies in Evolution ist eine Art Schichtensystem über verschiedene Ebenen hinweg. Es zählt der Einsatz auf jeder Ebene. Denn das was vom Selbst ausgeht, kehrt zum Selbst zurück. Das, was von irgend etwas ausgeht, geht zu irgend etwas zurück. So dass man an der Stelle in verschiedener Hinsicht nur sich selbst reinlegen können kann. Und ebenso ergibt sich, dass der Mensch oft eine Schnittmenge mit verschiedenen anderen bildet. Im Grunde und bis zu einem gewissen Grade alle, mit denen man es an irgend einer Stelle zu tun hat. So dass sich stets vieles sich gegenseitig beeinflusst, als auch das einzelne dadurch übersehen können, was sie selbst sind und was dem Einfluss anderer entspricht, oder was sie als Teil von anderen sind oder eben auch nicht.

Von also einer gewissen Kollektiven Masse und den Schnittmengen zu denen, die man kennt und von denen man gekannt wird, abgesehen, wäre der Mensch oft nur noch ein sehr kleines Licht. Etwas anderes ist es, wenn die Seele in umfassenderer Weise ins Spiel kommt. Jedoch ist die Seele gerade immer eine Art Gruppengeist, oder jedenfalls eben gerade dieses alles, was in Synthese eine Verbindung bildet. Daher auch nicht unwesentlich seine Kreise zu pflegen als auch zu klären, wo erforderlich. Viel wesentlicher ist dieses innere Gebilde an geistigen Kontakte, als verschiedene äußere Menschen und dennoch ist nichts voneinander gänzlich getrennt zu betrachten.

Vieles also wofür der einzelne sich selber innerlich hält, ist nicht einmal er, sondern die Summe seiner geistigen Kontakte die Einfluss auf ihn ausübt zunächst (vom Einströmen des Geistges aufgefasst, was dies ist, wessen die meisten sich mehr gewahr sind, als sich ihrer selbst). Und doch ist die Seele deutlich mehr, als das, was den einzelnen ausmacht. Und dennoch zählt nur die Natur, die wirklich ins Spiel gebracht und gelebt wird, weit mehr als bloß die eingebildete Natur, die nicht vor sich selbst eingestanden und gelebt wird. Die Heiligkeit ist nichts äußeres oder augenscheiniges, eher das was geistig mit großem Einsatz ausgearbeitet wird. Jedoch erkennt man die innere Natur an sich selber nicht; wenn man sich für etwas hält, ist man es oft nicht; wenn man es natürlich zum Ausdruck bringt, ohne sich dessen übermäßig vergegenwärtigen zu brauchen, das ist dann eher dasjenige. Was bleibt ist, ehrlicher Wandel, vor sich, für sich und für andere.


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