Seneca: Das geistige Gewicht (alle)

Devino M., Montag, 11. Januar 2021, 22:33 (vor 1195 Tagen) @ Devino M.

"Großes muss auch mit großem Geiste beurteilt werden; sonst wird der Fehler, welcher der unsrige ist, als Fehler jener Dinge erscheinen."

- Seneca -
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Ein großer Geist, sieht sich selbst nicht als groß an, sondern mag vielleicht verwundert ob der Selbstbegrenztheit an verschiedener Stelle sein. Das was man ist, dafür hält man sich selbst nicht in zusätzlicher Identität, es ist bloß Teil eigner Natur. So wie man die Dinge nicht bloß groß oder klein reden kann und damit wären sie gegeben, sondern entweder sind sie im Geiste gegeben, oder bloß eingebildet. Auch selbst etwas, was im Kollektiv eine Bedeutung hat, muss diese nicht gleich geistesübergreifend anderweitig inne haben oder es ist nicht unbedingt das gleiche Verhältnis oder gleiche Zugehörigkeit da. Denn nicht immer ist bloß etwas die Frage eigener Inhärenz sondern auch dessen, wie weit es in Übereinstimmung oder Dissoziation ist bzw. der Inhärenz anderweit entspricht.

In einem gewissen Rahmen hat natürlich alles nur Macht über einen, so weit man es diesem einräumt, fast gleichgültig worum es geht. Vielleicht kann man diesem sogar gewisse Räume oder Rollen zuordnen. Jedoch ist es ebenso eine Frage dessen, was der eigenen Handhabe und den eigenen Möglichkeiten unterliegt. Erst das, was über die Selbstbeschränktheit hinaus im Geistigen eine Rollen spielt oder im Menschlichen Kollektiv, ist da von Bedeutung für andere. Alles andere entspricht meist dem Umfang des Persönlichen. Es geht also darum über den eigenen Tellerrand hinaus blicken zu können (was nicht heißt, dass man allen Unsinn mitspielen muss der sich darbieten mag).

Das Schicksal aller liegt eigentlich darin, sich von Gott durch Individualität scheiden zu müssen, um überhaupt zu sein und zu bestehen, und doch Ihm so nah als möglich zu sein. Die eigentliche Schwierigkeit jedoch liegt darin, Gott auf Augenhöhe begegnen zu können, was einfach nur eben über geistige Größe und Verwirklichung möglich wird. Also liegt der Fehler meist darin, sich an falscher Stelle zu erhöhen und an falscher Stelle zu erniedrigen. Es gehört die niedere Natur erniedrigt, die geistige Natur immer erhöht. Die entsprechende Ordnung gehört an sich selbst ausgeführt und nicht an anderen, versteht sich.

Es wird meist nur der eigene Geist, ob recht erkannt oder verkannt, in sich selbst stets erniedrigt oder erhöht und pendelt sich letztlich gemäß der Schwingung irgendwo ein und konstruiert ein Weltbild, welches meist der Schwingung und Neigung entspricht. Ob es anderen hilft sich darüber Gott zu nahen oder nicht, kann aus verschiedener Perspektive wohl verschiedentlich zu sehen sein. Straucheln tut ohnehin immer der an allem, der nicht auf eigenen Beinen zu stehen willens ist. Verwirklichung kommt geistigem Gewicht gleich, diese Art Verwirklichung meint Gott auf Augenhöhe zu begegnen und aushalten zu können. Der Mensch bildet sich viel ein, wie wichtig er für Gott wäre, doch würde er sich weniger einbilden, dann kann er wirklich für Gott in allem von Bedeutung sein.


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