Zitate Januar 2021 - Einsicht zum Richtungswandel (alle)

Devino M., Sonntag, 03. Januar 2021, 12:48 (vor 1208 Tagen)

"Wir möchten immer schneller werden; wir wissen aber nicht wohin."

- Fred Ammon -
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Damit lässt sich manch Schicksalhaftigkeit der Menschheit gut auf den Punkt bringen. Immer schneller, immer weiter, immer größer, immer mehr mehr mehr. Doch sollte man nicht erst einmal den Punkt geklärt haben, wohin die Reise mit diesem oder jenem führt? Auch die Schwierigkeit mit der Situation heute liegt darin, dass man nicht wirklich weiß, wohin die Reise gehen soll. Es wurden einige äußere Einschränkungen vorgenommen, doch so, als hätte keiner gesagt, was der einzelnen nun daraus oder alternativ machen soll. Da viele nicht wissen wohin es weitergehen soll und immer noch darauf setzen, dass alles zum alten zurückkehren wird (obwohl vieles bereits zunichte gemacht wurde oder mindestens verschlimmert, ja gerade von denen, die das alte weiterhin so aufrecht erhalten wollen), doch welch Trost soll darin liegen? Will man wirklich den ganzen Zirkus wieder so aufleben lassen? Nur unter verschlechterten Umständen und dann wieder weiter machen? Will man das wirklich?

Während also weiter auf eine Lösung des äußeren gewartet wird, wird die innere Loslösung gerade von allem bisherigen Irrsinn, zu wenig in Betracht gezogen. Die Welt äußerlich entspricht weitestgehend dem, was innerlich jeder Einzelne einbringt. Die Welt ist also voll dessen, wie die Menschen sind. Erst der Gesinnungswandel bringt Veränderung auch in die Welt. Und an mancher Stelle geht es vielen einfach noch zu gut. Es trifft erneut die Armen, denen es schon schlecht ging, die es mehr direkt oder indirekt ausbaden und herhalten dürfen und schon lange für Veränderungen einstehen und diese auch wollen. Die Reichen stört die Situation nicht wirklich, eher wird Gelegenheit gewittert, wo man wieder irgend welchen Profit rausschlagen möchte, ansonsten sitzt man wohl wohlbehütet im schönen zu Hause.

Daher benötigt es wohl noch einiger Geburtswehen, bis die Besinnung da ist, dass man ganz andere Strukturen und eine neue Welt einführen könnte, wenn man es nur wollte. Es liegt an der Bereitschaft, täglich an die Welt zu glauben, die man erschaffen und erhalten möchte, statt bloß alles hinzunehmen. Wenn das Erwachen nicht durch freudvolle Einsicht sich vollzieht, dann kann die einzig geistreiche Lösung für den Einsichtigen darin liegen, Unzufriedenheit zu leben und einfach innerlich die Spannung zu erhalten, dass man diese Welt so wie sie war, nicht möchte, und auch keine Erneuerung alter Übel. Zwar liegt mehr Kraft in dem, nicht gegen etwas zu sein, als viel mehr selbst für etwas zu sein. Daher sollte man durchaus eine gewisse Zukunftsvision vor sich hegen, jedoch einfach nur Unzufriedenheit auf alles abstrahlen, was mit den bisherigen und alten Wert- und Weltverhältnissen zusammenhängt (bis es hinreichend empfunden wurde im Kollektiv und selbst die Reichen sich ihrer inneren Unzufriedenheit nicht mehr erwehren können - ist halt der mühevolle und entbehrliche Weg der Einsicht, dass alles eine Gesamtheit bildet und zusammenhängt).

Denn m.E. könnte der Stand der Dinge ein völlig anderer heutzutage sein. Es mangelt immer noch an Einsicht und Bereitschaft, warum sich kaum etwas in äußerer Weise zum Positiven Wandel hin verändert. Alles Gute darf immer noch hinter den Kulissen ihr Werk verrichten. Obwohl es an der Zeit wäre, dass dem Übel jeglicher Spielraum entnommen wird und dieses dahin flieht. Die gewisse Sichtweise fehlt und wird natürlich in den Medien in ganz anderer Weise propagiert. Wenn der Schleier erst einmal fällt, wird man ganz gewiss viele Dinge nicht mehr haben wollen, die jetzt immer noch als zuträglich erachtet werden, jedoch eben darum für die Verhältnisse sorgen, wie sie sind. Es braucht zuerst jedoch die Einsicht. Und diese wird, je später sie folgt, um so größere Geburtswehen erzeugen. Aber man hilft heute wohl am meisten, wenn man die Unzufriedenheit steigert, statt zu versuchen, etwas zu beschwichtigen oder irgend etwas vom alten noch weiter herrichten und schön machen zu wollen. Die Zufriedenheit mit dem was ist, erzeugt den Widerwillen, sich umzuorientieren. So wie das Gute ohne das Übel sich kaum dazu bewegt, sich weiter zu entwickeln, als nur auf dem zu Sitzen, was da ist. Scheinbar wird noch mehr Übel gewünscht, dort, wo jegliche Einsicht ausbleibt. Es gilt nur Sorge zu Tragen, dass das Übel sich selbst kennen lernt und die eigene Natur und Ursache zu empfinden lernt (was letztlich das Übel in die Flucht schlägt).

Keiner hat etwas im Außen, nur um es zu besitzen. Geistig sammelt man sich Schätze (durch geistige Betätigung), aber im äußeren hat man alles, damit man daraus etwas macht, und nicht um etwas des Habens wegen zu haben. Alles was man dem Kollektiv entnimmt, und es schadet dem Kollektiv, derjenige ist des bestimmten Kollektivs unwürdig und ein Schuldner des Kollektivs. So ist jeder Reiche dieses Systems, ein Schuldner des Kollektivs und sollte so auch angesehen werden, bis er seine Schuld am Kollektiv beglichen hat (und nichts besitzt, was Entbehrungen dem Kollektiv bedeutet). Aus der Sicht des Kollektivs ist auch jede Betätigung zu bewerten und zu beurteilen vom Grundsatz her. Es spiegelt immer das kollektive Verhältnis wieder. Jemand mit Macht und Reichtum, ist nicht reich und mächtig, um dieses bloß zu sein. Es ist immer die Frage, wie er sich zum Kollektiv damit verhält und was er an- oder ausrichtet. Mittel sind noch kein Selbstzweck, wenn man es so sieht, dann wird man selbst zum Mittel, auch braucht man nichts halbes als Ganzes ausloben. Die Welt ist die Bedürftige, der Einzelne ist Stellvertreter Gottes. Und dies sollte man sich klar machen, im Verhältnis zur Welt und Kollektiv.


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