Nächstenliebe - KiW L335 (alle)

Devino M., Sonntag, 13. November 2016, 00:54 (vor 3155 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - Lektion 335

Ich wähle, meines Bruders Sündenlosigkeit zu sehen.

1. Vergebung ist eine Wahl. Ich sehe meinen Bruder nie so, wie er ist, denn das ist weit jenseits der Wahrnehmung. Was ich in ihm sehe, ist lediglich das, was ich zu sehen wünsche, weil es für das steht, wovon ich möchte, dass es die Wahrheit sei. Auf das alleine reagiere ich, sosehr ich auch von äußeren Ereignissen bewegt zu werden scheine. Ich wähle, das zu sehen, worauf ich schauen möchte, und das sehe ich und nur das. Meines Bruders Sündenlosigkeit zeigt mir, dass ich auf meine eigene schauen möchte. Und ich werde sie sehen, da ich die Wahl getroffen habe, meinen Bruder in ihrem heiligen Licht zu erblicken.

2. Was könnte mir die Erinnerung an dich zurückerstatten, außer meines Bruders Sündenlosigkeit zu sehen? Seine Heiligkeit erinnert mich daran, dass er als eins mit mir erschaffen wurde und wie ich selbst. In ihm finde ich mein Selbst, und in deinem Sohn finde ich ebenfalls die Erinnerung an dich.
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Man kommt einfach nicht dran herum, möchte man nichts Schlechtes in sich tragen, dann darf dieses auch nicht akzeptiert werden, in der Weise, dass man dieses nicht in seiner Ansicht anderen gegenüber trägt oder bestätigt, denn ebenso ist es dann in uns.

Und immer noch ist es dann ungewiss, wie weit es denn tatsächlich mit irgendwem, und ohnehin nur vorübergehend, zu tuen hätte. Mindestens aber ist es dann in uns akzeptiert und in der Weise bestätigt.

Und man kann noch so und so viel meinen, natürlich anderweitig, bei dem was einem lieb ist, gutes zu tuen und zu sehen, hat man anderwärts etwas für Schlecht (natürlich in sich, wo sonst auch?, denn die Dinge sind darüber hinaus weiterhin so wie sie sind) akzeptiert, so hat man es für sich gesät und wird es in irgend einer Weise auch wieder ernten müssen.

Ob das Übel dann nun ausgewachsen ist, oder man doch noch beizeiten daran gegangen ist, das Unkraut zu jäten. Je früher umso leichter ist es dann noch darum bestellt, es zu beseitigen oder aufzuheben.

Und in keiner Wahrnehmung wird man irgendwen vollends einfangen oder umfassen können. Wie auch? Denn alles ist weit mehr, als man dafür von sich etwas abstellen oder drauf richten könnte, was diesem auch nur im Ansatz gerecht würde.

Daher gibt alles doch immer noch mehr Aufschluss nur über eine selbst, denn das meiste daran ist und bleibt man selbst. So unbefriedigend es also, vor allem zu Anfang, auch sein mag, es nutzt nichts, es gibt bei manchen Dingen einfach keinen kürzeren und schnelleren Weg, als nun umfassende Selbstakzeptanz.

Ebenso ist es erst erforderlich aufzuhören anderen zu Schaden, ehe man meint Schlechtes umgehen zu können, in dem man dort, wo es einem leicht fällt, irgend etwas Gutes täte. Die Erste und die Letzte Lektion mindestens haben immer mit einem selber zu tuen, und die meisten anderen ebenso...


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