Wer eine reine Seele ist... - BG 5:7 (alle)

Devino M., Dienstag, 08. November 2016, 01:45 (vor 2999 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 5:7

Yogananda:
Kein Makel (keine karmische Schuld) haftet an einem heiligen Menschen, der tätig ist, sich um göttliche Vereinigung (Yoga) bemüht, sein Ichbewusstsein (durch seelische Wahrnehmung) besiegt, Herr seiner Sinne ist und sein Selbst im Selbst aufgehen fühlt, das alle Wesen durchdringt.

Prabhupada:
Wer in Hingabe handelt, wer eine reine Seele ist und wer Geist und Sinne beherrscht, ist jedem lieb und jeder ist ihm lieb. Obwohl ein solcher Mensch stets tätig ist, wird er niemals verstrickt.

Reclam:
Den, der der "Andacht" sich geweiht,
Sein ganzes Selbst geläutert hat
Und aller Wesen Sein umfasst,
Befleckt nicht mehr beim Tun die Tat.

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Wenn man für etwas und andere ist und etwas tut, dann wird man davon und dadurch auch mit geläutert. Das meint weniger bloß äußere Bestrebungen (oberflächlich oder der Erscheinung nach). Vielmehr ist es zunächst das, was einem zuteil wird, und man sich vielleicht darüber ärgert oder überhaupt keinerlei gefallen daran für sich findet.

Das heißt, es liegt nicht im Radius der egohaften Persönlichkeit, sondern wird von der Seele aus zugestellt, weil man als Seele sich so in einer Weise gefunden und in einer anderen Weise sich so aufgestellt hat (was sich auch täglich ändern könnte, oft über Nacht). In der Weise kann man seine Sachen mit dem zusammen, was zum bearbeiten da ist, mit transformieren.

Wenn man bloß zentriert ist, was meist auch gut so ist, doch bietet man oft dadurch wenig Raum auch für Ereignisse oder etwas, was bei einem mit hinzukommen kann. Es darf schon etwas Reibungsfläche gegeben sein. Denn ganz gewiss wird es keine Freude zunächst bereiten, wenn das Ego angepiext wird, und es wird Abwehrhandlungen und Reaktionen aufrufen.

Wobei das oft erst der Anfang ist, um überhaupt sich für geistige Arbeit zu bewähren. Denn vor allem anfangs wird es nicht gerade schön oder angenehm sein, wenn etwas in einem aufgegriffen und bearbeitet oder aufgelöst wird. Und wir sind damit dann noch nicht einmal bei dem, dass man etwas wirklich für andere tut, sondern immer noch bei dem, was einen selber mehr betrifft.

Erst wenn es für einen zur Normalität wird, dass allerlei zwickt und Kräfte durch einen huschen, kann dazu übergegangen werden, dass man nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch geistig in nutzvolle Arbeit eingebunden werden kann. Andernfalls wird es eher über die Seele abgewickelt und die egohafte Persönlichkeit wird aus diesen Vorgängen weitestgehend rausgehalten.

Man wird auch weniger verstrickt dann, wenn man gewisse Dinge in sich aufgearbeitet und so sich dem Dienste weihen kann, und so gereinigt und rein werden kann. So wird man anderen oder allen lieb, was sich zumindest auf inneren Ebenen zuträgt und von denen, die daran Anteil haben und darin eingebunden sind, daher es auch erkannt werden wird. Zumindest sofern keine Missgunst da ist und diese keinen Wiederhall in einem finden kann.


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