M. Luther: Evangelium (alle)

Devino M., Mittwoch, 31. August 2016, 22:20 (vor 3066 Tagen) @ Devino M.

"Man kann die Welt nicht nach dem Evangelium regieren; denn das hieße die wilden Tiere losbinden."

- Martin Luther -
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Gesetze kann man nur dort weglassen, wo sie innerlich freiwillig erfüllt werden und sich daher erübrigen. Ließe man sie auch dort weg, wo Mord und Totschlag nicht fern sind, dann würde man diese gar begünstigen, so gut das Ansinnen dabei auch wäre.

Auch so lange zu vieles zu wörtlich genommen wird, weil das Verständnis und der Bezug zu diesen Dingen in Wahrheit fehlt, wird ebenso leicht allerlei Art von Fanatismus Einkehr finden können. Denn wenn sich etwas auf eine Ebene bezieht, aber falsch gedeutet auf einer anderen Vollzogen wird, dann ist Schaden nicht weit und dies ist allerlei bloß wörtlichen Verständnis nicht fern.

Und dringt Grobheit in einen Raum, wo etwas Feineres ist, der Grobheit aber Einsicht in jenes fehlt, dann wird dies Feinere sehr leicht zunichte gemacht, obwohl dieses jederzeit ein Rückschritt ist, denn das, was Feiner ist, ist nicht grundlos feiner, sondern für gewöhnlich, weil es sich länger dahingehend verfeinert hat und weiter entwickelt ist.

Daher sollte man sicherlich wilde Tiere nicht dort loslassen, wo sie natürlicherweise Schaden verursachen würden. Überhaupt, so lange einer weder zwischen links noch rechts unterscheiden kann, noch mit sich selbst auch nur im Ansatze eins ist, ist Schaden auch nicht fern und die größte Hilfe die derjenige dann leisten könnte, ist bei sich selbst zu beginnen und so lange zu bleiben, bis man weniger schadet, als man überhaupt fähig ist zu helfen.

Denn wen sollten nette Worte noch trösten, wenn die Taten eine andere Sprache sprechen, selbst wenn es unabsichtlich wäre.. doch bloß den nur, der alles beim Worte nähme und darüber hinaus keine Einsicht hätte?!


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