Praktische Grundsätze - KdpV (alle)

Devino M., Montag, 14. März 2016, 23:11 (vor 3223 Tagen) @ Devino M.

Kritik der praktischen Vernunft - I. Kant - 1.Buch §1

Praktische Grundsätze sind Sätze, welche eine allgemeine Bestimmung des Willens enthalten, die mehrere praktische Regeln unter sich hat. Sie sind subjektiv, oder Maximen, wenn die Bedingung nur als für den Willen des Subjekts gültig von ihm angesehen wird; objektiv d.i. für den Willen jedes vernünftigen Wesens gültig erkannt wird.
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Wenn man annimmt, daß reine Vernunft einen praktisch d.i. zur Willensbestimmung hinreichenden Grund in sich enthalten könne, so gibt es praktische Gesetze; wo aber nicht, so werden alle praktischen Grundsätze bloße Maximen sein.
In einem pathologisch-affizierten Willen eines vernünftigen Wesens kann ein Widerstreit der Maximen, wider die von ihm selbst erkannten praktischen Gesetze, angetroffen werden.

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Überhaupt, wenn man sich an etwas annähert und kann damit nicht umgehen, dann ist es nur wahrscheinlich sogar, dass man affiziert wird, d.i. eine Art von Verschwommenheit oder verwurschteltn, so weiß man aber nicht, wie weit es andere mit betrifft, entweder wie weit sie damit umgehen können oder mit der jeweiligen Verschwommenheit die hinzu kommt dann nur in Schwierigkeiten kommen.

Soweit man etwas anfasst, und es ist etwas, was anderen näher ist oder liegt, so wird man leicht in widerstreit nicht nur mit sich geraten, wenn man damit nicht gut umgehen kann, sondern sicher mit anderen dazu, denn sie müssen damit ja auch fertig werden, allem voran, wenn ihnen diese Sache auch noch näher ist und somit unausweichlich damit eine Konfrontation erfolgt.

So drängt man sich schnell dem auf, was man für sich in Ruhe durchaus gar leichter lösen könnte, wenn man sich nun damit ernsthaft befasste.

Daher ist es wichtiger sich erst mit etwas näher zu befassen, bevor man sich in etwas übersteigt, noch bevor man andere dann mit hineinzieht. Weder muss man noch sollte man alles tuen, was man könnte, wenn es aber einer guten Sache oder Maxime dient, dann sollte man, was man kann.

Dabei hat man für gewöhnlich wohl genug damit zu tuen, allein schon der Maxime gerecht zu werden, welcher man sich vorgenommen hat zu folgen.. erreicht man sie nicht, dann liegt oft das Scheitern nur darin, sich darin nur selber zu beklagen, etwas ganz bestimmtes nicht erreicht zu haben, statt sich mit der geringeren Maxime oder dem erreichten anzufreunden, welches doch mehr noch ist, als wenn man keinerlei Maxime bemüht wäre aufrecht zu folgen.

Daher ist es oft einfach nur die realistische Einschätzung und aufrichtiger Umgang mit sich und dem, was nun auch immer da sei, umzugehen, was zu den meisten Konflikten beisteuert. Und die Lösung? Na mehr bei sich selbst bleiben und kehren, was zu kehren sich findet...


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