Nachahmung - BG 3:21 (alle)

Devino M., Mittwoch, 17. Februar 2016, 02:14 (vor 3263 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 3:21

Yogananda:
Alles, was ein höheres Wesen tut, ahmen die weniger entwickelten Menschen nach. Seine Handlungen werden für die Menschen der Welt zum Maßstab.

Prabhupada:
Was auch immer ein bedeutender Mensch tut, dem folgen die gewöhnlichen Menschen. Und nach den Maßstäben, die er durch sein Beispiel setzt, richtet sich die ganze Welt.

Reclam:
Es ahmen alle andern nach
Das, was ein Edler einst begann,
Wenn er ein Vorbild aufgestellt,
So folgt ihm der gemeine Mann.

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Vergleichbar wäre Nachahmung wohl mit der Anziehungskraft großer Körper, oder auch von Planeten, die allerlei in ihre Umlaufbahn ziehen, je näher es kommt und je mehr Masse bereits da ist, d.h. je größer der Planet, desto größer die Anziehungskraft.

So ähnlich verhält es sich mit der Nachahmung, ganz so, wie wenn wo eine Straße ist, und einer es doch vorzöge, sich neben dieser durchs Gestrüpp kämpfen, obwohl er die Straße nutzen könnte, oder auch Trampellpfade, die widrigeren Bedingungen vorwärts zu kommen jederzeit wohl vorgezogen werden. So selbst, wenn nur eine Rille auf einer Fläche sich befindet, ist es doch wahrscheinlicher, dass etwas auf der Fläche sich in dieser verfängt, wenn es hineinpasste, als gänzlich unbeeinträchtigt diese Fläche zu passieren.

Nachahmung ist in dem Zusammenhang nicht verächtlich, sondern sogar der natürlichere Zustand und man braucht sich keine Illusionen machen, dass man mehr oder überhaupt wunderlich was ganz anderes hervorbrächte, was nicht schon wo ist und daher nur dieses genutzt, aber nicht hervorgebracht wird. Denn gerade wenn sich einer dagegen sträubte oder so täte, es wäre dem nicht so, ist es vielleicht nur ein Zeichen, dass man noch gar nicht bereit wäre es zu vernehmen, wie sehr alles einander immerfort nachahmt und sich darin gleicht, als das es gerade andersherum wäre, geschweige denn es aufbringen zu können, daran etwas ohne weiteres ändern zu können.

Was wäre denn überhaupt erforderlich und was wäre daran markant, wenn es aus keinerlei Nachahmung entstünde?
Nun, wenn man andere erst darauf überhaupt bringen müsste, dass es dieses gibt, dann wäre es etwas anderes. Es ist weit mehr als ein Alltagsbewusstsein dafür erforderlich, um auf das zu kommen, was nicht schon ist. Auch erst die Anziehungskraft von dem zu überwinden, was schon ist und worin es eingebunden ist, zu dem, wo noch nichts ist, was sich ja auch nicht gerade dadurch auszeichnen würde, die Aufmerksamkeit anzuziehen, zu dem hin, was ja nicht ist und wo sicherlich auch kein breiter Anklang auch nur Ansatzweise gegeben sein kann.

Und nicht nur dieses, denn wie will man etwas anfassen, wenn man nicht auch das nutzte, was schon ist? Ließe man alle Zeitscheiben, die eines vom anderen scheinbar scheiden, mal weg, dann gäbe es noch weniger also, was nicht irgendwie doch schon ist und gänzlich unabhängig und unbeeindruckt von etwas anderem, hervorgebracht wird.

Also bleibt die Nachahmung etwas sehr natürliches, ja das Üblichere. Worauf dann eher geachtet werden kann, ist sich davon nicht beherrschen zu lassen oder sich davon abhängig zu machen, was bedeutete immer wieder inne zu halten, so oft es geht, und mehr von der Sache, als von jemand anderem auszugehen oder was ein anderer tut. Damit hat es zumindest das höhere Potenzial zur eigenen Sache zu werden und man nicht zur Sache von diesem und von etwas...


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