Effizienz als Begriff und Grundsatz - KdU (alle)
Kritik der Urteilskraft - I. Kant - §90
... Meinen findet in Urteilen a priori gar nicht statt; sondern man erkennt durch sie entweder etwas als ganz gewiß, oder gar nichts. Wenn aber auch die gegebenen Beweisgründe, von denen wir ausgehen (wie hier von den Zwecken in der Welt), empirisch sind, so kann man mit diesen doch über die Sinnenwelt hinaus nichts meinen, und solchen gewagten Urteilen den mindesten Anspruch auf Wahrscheinlichkeit zugestehen. Denn Wahrscheinlichkeit ist ein Teil einer in einer gewissen Reihe der Gründe möglichen Gewißheit (die Gründe derselben werden darin mit dem Zureichenden, als Teile mit einem Ganzen, verglichen), zu welchen jener unzureichende Grund muß ergänzt werden können. Weil sie aber als Bestimmungsgründe der Gewißheit eines und desselben Urteils gleichartig sein müssen, indem sie sonst nicht zusammen eine Größe (dergleichen die Gewißheit ist) ausmachen würden: so kann nicht ein Teil derselben innerhalb den Grenzen möglicher Erfahrung, ein anderer außerhalb aller möglichen Erfahrung liegen.
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Vom Grundsatz her, kann man wohl sagen, die Bedeutung, die auf einer Sache liegt, ist gewiss größer, als die, die auf einer Meinung über eine Sache gründet. Ein Symbol das auf etwas deutet, ist nicht größer, als das, worauf es deutet. Beiwerk ist nicht essenzieller, als das Werk, welchem es beiliegt. Wenn mit einem Begriff oder Satz alles gesagt ist, dann braucht man ihm nichts hinzufügen, vor allem, wenn es ihn nicht um das erweitert, worauf er deutet. Ansonsten zählt auch weniger, was etwas irgendwo ist, sondern was etwas hier und jetzt bedeutet. Durch viel Unnötiges wird man nicht im mindesten das Notwendige heben.
Wenn man etwas anfasst, womit man nicht vorhat vernünftigen Umgang zu pflegen, wird dieses nicht verbessert, sondern verschlechtert. Das was man anspricht, zieht man zu sich, wenn man damit nicht arbeiten will, dann belastet es einen selber und das Umfeld dazu.
Was ist nun Effizienz?
Das was mit geringster Inanspruchnahme an Mitteln den größten Nutzer für das umfassendere-nächst-Ganze vollbringt, ist effizient oder mit den allgemeinsten und alltäglichsten Mitteln, die Welt zu bewegen, gänzlich ohne aufsehen zu erregen, wäre auch äußerst effizient.
Hat man irgendwelche Widerstände was einen Begriff anbetrifft, hat es mit einem selbst zu tuen und nicht selten mit seiner eigenen Meinung, nicht aber mit dem Begriff. In welchem Zusammenhang ein Begriff gestellt wird, ist noch einmal etwas anderes. Vermutlich kann man mit Begriffen wie "Sittlichkeit", "Vernunft" usw. viele in schnell in die Flucht schlagen. Es liegt aber nicht am Begriff, sondern an dem, was von sich aus damit verbunden wird. Ist so ein Begriff hinreichend gepflegt, dann nutzt man ihn gern, weil er nichts in einem an Widerständen hervorruft, sondern eher etwas Positives bestärkt.
So kann man mit Effizienz natürlich anfangen irgendwelchen Wirtschafts- und Kapitalismus-Nonsens zu verbinden und sich gar Folterszenarien von überbelasteten Arbeitnehmern ausmalen. Aber hat es mit dem hier und jetzt überhaupt zu tuen und ist es in dem Moment überhaupt gefragt, oder hat es überhaupt an sich etwas mit dem Begriff auch nur ansatzweise zu tuen oder mit dem, worum es geht?
Man kann ihn nüchtern betrachten und ins Feld führen, aber genauso auch etwas für einen sehr positives damit verbinden. Für mich selber ist der Onkel ein herausragendes Vorbild, was Effizienz anbetrifft und auch schon so einige empfohlene Methoden und Mittel hat es gegeben und gibt es auch noch heute, die er einem in der Hinsicht nahelegte, wo man nicht einmal einen Zusammenhang in dem sehen konnte, was sich dann beim Einsatz zeigte. Sei es das Postkartenschreiben, womit man locker mit einer einzigen etwas im Umfang von Wochen abarbeiten kann, wenn mans selbst mit irgendwelchen klassischen Meditationsmethoden auch versuchte. Sei es Restaurants als Aufhängung für Kräfte zu nehmen, um etwas durchlaufen zu lassen. Man könnte auch die Nagelschere nehmen, da wird wohl Felix dann mehr ein Liedchen von singen können, was es damit allein schon auf sich haben kann.
Eines der effizientesten Arbeitsmittel überhaupt ist das hier, ein Internetforum. Je nach Organisation und Ausrichtung, kann man fast alles damit bearbeiten, wenn man es den vernünftig nutzt und das direkt vom heimischen Sofa aus.
So viel mal zum Thema Effizienz an sich!
gesamter Thread:
- Den Bogen raushaben - BG 3:27 -
Devino M.,
05.10.2015, 00:37
- Wesenstreue oder Alternative - BG 3:27 -
Devino M.,
05.10.2015, 22:54
- Grob und Fein, was darfs sein? - BG 2:13 -
Devino M.,
10.10.2015, 01:17
- Zu sich selber stehen - BG 11:55 -
Devino M.,
11.10.2015, 01:55
- Zu sich selber stehen - BG 11:55 -
Vinaya El Michaela,
11.10.2015, 07:26
- Zu sich selber stehen - BG 11:55 - Devino M., 11.10.2015, 09:16
- Zu sich selber stehen - BG 11:55 -
Vinaya El Michaela,
11.10.2015, 07:26
- Zu sich selber stehen - BG 11:55 -
Devino M.,
11.10.2015, 01:55
- Grob und Fein, was darfs sein? - BG 2:13 -
Devino M.,
10.10.2015, 01:17
- Effizienz als Begriff und Grundsatz - KdU - Devino M., 07.10.2015, 00:01
- Das Ende der Messschnur - KiW -
Devino M.,
07.10.2015, 23:24
- Unschuld und Gerechtigkeit - KiW - Devino M., 08.10.2015, 23:03
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Devino M.,
05.10.2015, 22:54