Mail an Herrn Vater-Goethekalender 9.Januar Teil 2 (alle)

Sidartha, Samstag, 09. Januar 2021, 20:35 (vor 1202 Tagen) @ Sidartha

Bisher haben wir nur über das Geschehene gesprochen. Und wir sind damit zu Ende, dass wir darüber sprechen. Da kommen wir nicht weiter. Das ist was du korrekt gesagt hast, "da waren wir schon oft, wir sind beide verletzt, und schweigen uns an."

Soweit zum "Geschehenen".
Ein ganz verwegener aber dennoch Plausibler und Wahrer Gedanke scheint, mir, dass man die der Dichtung noch einen höheren Stellenwert einräumen muss als der Philosophie. Beziehungsweise die Philosophie die Schule für die Dichtung ist. Denn wahre Dichtung ist vom Menschen nicht machbar. Dichtung ist Göttlich. Dem "Dichter" kann Dichtung diktiert werden, mit der Stimme des Geistes. Aber Dichtung im eigentlichen Sinn. Das man die ganze Sinnlichkeit in die Sprachform bringt. Das man eben es "Genie" nennt oder Göttlich. Ist weil es so ist. Das also niemals irgend jemand aus dem Intellekt heraus zur Dichtung kam ist, klar weil der Mensch kann nicht zwei Gedanken gleichzeitig denken, entweder er weiß was er tut oder aber er tut was er weiß. Bei der Dichtung ist es so dass er tut was er weiß, bei der Tätigkeit in der Welt ist es so das er weiß was er tut. Wenn der sogenannte Tätige tut was er weiß und nicht weiß was er tut dann nennen wir es Kunst und der Tätige ist ein Künstler. Und wenn der so genannte Dichter, weiß was er tut aber nicht tut was er weiß, dann ist es kein Dichter sondern im ersteren ein Schriftgelehrte und im zweiten ein Pharisäer. Nein die Dichtung ist so wie Vishnu und Garuda. Vishnu fliegt Garuda und nicht Garuda Vishnu. Das kann aber nur in Abwesenheit von Intellekt und Verstand statfinden rein aus dem Willentlichen Gewahrsein. So sagen wir Verstand ist Feind und Intellekt der Widersacher. Dichtung ist tatsächlich ein zusammenspiel von faktoren die der Mensch unmöglich beide kontrollieren kann festgehalten in der Schriftform. Ja so sehr dass wir uns wundern müssen und es allen anschein hat, als wäre das ganze Gedicht ein Monolith aus einem guss, wo weder ersichtlich ist wo zeit und raum war, als dieses entstand. Eben weil es außerhalb von Zeit und Raum gefertigt wurde und das erscheinen in der Welt über einen Knecht des Herrn, der sich nicht zu schade war dies zu machen, zuwege gebracht wurde.

Weiter zur Dichtung. Wir sind als wir das "Geschehene" besprachen nun durch drei Kreise gegangen. Doch die Dichtung ist notwendigerweise noch esoterischer. Die aller innerste Wahrheit. Deswegen sagen wir es gibt nichts wahreres als Esoterik. Wenn wir also sagen, dass was in der Zeitung steht oder uns mit sinnen begreifbar ist, ist der erste Kreis, was wir mit unserem Geist durchaus als wahr annehmen können weil wir es für logisch und ganz und gar plausibel halten, gerade in einem Raum, wo Anfang und Ende im dunkeln liegen, das ist der zweite Kreis, oder meinetwegen die Religion, und die seelische Erfahrung, die man mit der Seele fühlt, und mit den feinsten empfindung der telepatie über die unteren organe als wahr empfindet das ist der dritte kreis, das ist der Heilige Geist oder auch die Philosophie, oder eben die normale alltagsebene der Menschen die miteinander sprechen. Aber die Dichtung ist notwendigerweise noch subtiler, im Grunde genommen gar nicht subtil sondern eben die unmittelbare Realität. Man kann im wahrsten sinne des Wortes sagen, dass Materie verdichteter Geist ist, und Geist das ist Wort das ist Dichtung und Sprache und Kunst und Kultur und Literatur, wovon aber die rafinade die verdichtung eben der Oberbegriff die Dichtung ist. Und das grobe exoterische, der Kies da auf der Straße, das "Geschehene".


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