L.N.Tolstoi: Mensch als Gotteserweis selbst (alle)

Devino M., Donnerstag, 13. August 2020, 13:48 (vor 1346 Tagen) @ Devino M.

"Jede menschliche Handlung ist unvermeidlich bedingt von dem, was den Menschen umgibt, und von seinem eigenen Körper."

- Leo N. Tolstoi -
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In Anbetracht dieser Bedingtheiten (auf alle Verkörperung aufgefasst), woher nimmt sich irgend ein Mensch oder eine Institution ein Recht heraus, andere z.B. umzubringen, weil sie einen anderen religiösen Standpunkt vertreten? Alle sind in einer relativen Nähe zu Gott. Es hat kein Mensch mehr Anspruch auf Gott, als ein anderer. Daher kann das Leben zu nehmen, den Odem der von Gott kommt entziehen zu wollen, was einzig wahrlich ein jeder Mensch sagen kann, dass dies von Gott ist, dass er lebt, das kann doch niemals in einem berechtigten Interesse Gottes liegen?!

Gott lebt durch den Menschen. Die Einzigartigkeit die gelebt wird, und die so in der Weise nur einmal existiert, ist das was Gott erweitert und bereichert. Darum geht es im Leben. Ein jeder Mensch ist der Gotteserweis selbst. Nicht durch irgendwelche äußeren Rituale oder Verrichtungen und Vorrichtungen, sondern durch das Leben und den Odem Gottes.

Es gibt da kein richtig oder falsch, eher vielleicht dass etwas unangebracht ist oder so rechtens (und selbst dies ist vom individuellen Standpunkt relativ). Gott ist keine Dualität und kennt keine Dualität. Gott ist nicht einmal Polar, sondern alles was es gibt. Es gibt bei keinem Menschen also mehr Anspruch auf Gott, es ist mehr die Summe des Selbstgewahrhseins Gottes selbst die bloß zählt. Zwangsläufig liegt die Summe dort, wo mehr Leben und Kernessenz Gottes vertreten und zugegen ist. Es liegt nicht darin, sich zu Gott in einen Gegensatz zu begeben, um dann einen Weg anbieten zu wollen, der hmm, zu Gott führen soll?

Ährm, d.h. also, etwas was Gott selbst offenbar nicht kennt, will einen zu Gott führen? Daran angereiht stellt sich dann bloß die Frage, welche Religion ist Gott näher, als der Odem in jedem Selbst? Welchen Weg oder Umweg braucht man also und wozu? Oder geht's dann mehr um die Wahrheit, die sich durch eine bestimmte Masse vertreten einem etwas Überlegenheit verspricht (und sei es nur in der so empfundenen Realität und Selbstanschauung).


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