Die lautere Absicht - BG 6:1 (alle)

Devino M., Montag, 21. November 2016, 00:17 (vor 2985 Tagen)

Bhagavad Gita 6:1

Yogananda:
Ein wahrer Entsagender und ein wahrer Yogi vollbringen pflichtgemäße und geistige Handlungen (Karyam bzw. Karma), ohne nach deren Früchten zu trachten - nicht aber derjenige, der keine Feuerzeremonie (Opfer) vollzieht oder der alles Handeln aufgibt.

Prabhupada:
Wer nicht an den Früchten seiner Arbeit haftet und so handelt, wie es seine Pflicht vorschreibt, befindet sich im Lebensstand der Entsagung. Er ist der wahre Mystiker, und nicht der, der kein Feuer entzündet und keine Pflicht erfüllt.

Reclam:
Wer seine Pflichten erfüllt,
Nicht nach dem Lohn der Taten fragt,
Der ist ein wahrer Yogi nur -
Nicht wer vom Brauch sich losgesagt.

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Pflicht kann durchaus, abhängig der Gegebenheiten und Lebensumstände, etwas unterschiedliches sein, und abhängig von dem, woran einer ist und arbeitet. An sich allerdings ist es fast jedem klar, was für wen Pflicht ist und was nicht zu diesen gehört.

Am ehesten könnte man es wohl am Spannungspunkt ausmachen, es ist das, wo man erkannt hat, dass es erforderlich ist einen Spannungspunkt aufrecht zu erhalten, oder worin man sich auch schwerer tut, einen Spannungspunkt aufrecht zu erhalten.

Dabei ist es oft hilfreich, für etwas zu sein, statt wider etwas. Soll nicht heißen, man müsse für alles sein, auch nicht, mit allem einverstanden zu sein. Doch findet sich immer etwas, wofür man sein kann, einfach nur zum größeren Zusammenhang hin, und macht dann bei eben diesem weiter.

Feuerzeremonie als das Opfer dem Geiste oder des Geistes. Weniger von sich aus und für sich wollen, schon ist es mehr im Einklang mit dem größeren Ganzen. Denn man ist daraus nie ausgenommen und so auch nicht ohne Pflicht an diesem.

Die lautere Absichten ist oft entscheidend, nicht der Lautstärke nach, das wäre ja z.B. verbal oder mit Geltung verbunden, oder auch mit Härte u.ä. Lautere Absicht heißt für das größere Ganze zu sein. In Übereinstimmung damit zu handeln. Also entgegen der rein persönlich motivierten Neigungen, außer es ist zu einem natürlichen Teil von einem geworden, nur dann ja auch ohne Widerspruch zu diesem.

Ist die Absicht nicht lauter, so kann alles Drumherum noch so schön verpackt sein, es ändert nichts am Inhalte. Und ein Geschenk ist ja meist nicht die Verpackung, sondern der Inhalt darin. Ist die Absicht lauter, dann kann auch ein kleines Geschenk im rechten Augenblick zu weit größerer Freude führen, als allerlei pompöser Prunk, der doch keinerlei inneren Bezug hat.


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