An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen - KiW 16:3:2 (alle)

Devino M., Samstag, 12. März 2016, 00:27 (vor 3226 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 16:3:2

Vielleicht hast du Freiheit gelehrt, aber du hast nicht gelernt, wie du frei sein kannst. Ich sagte schon: "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen und werden sie sich selbst erkennen."
Denn es steht fest, dass du dich selbst so beurteilst, wie du lehrst. Des Ego Lehre zeitigt unmittelbare Folgen, weil seine Entscheidungen unverzüglich als deine Wahl angenommen werden. Und dieses Annehmen bedeutet, dass du gewillt bist, dich selbst dementsprechend zu beurteilen. Ursache und Wirkung sind im Denksystem des Ego ganz deutlich, weil dein ganzes Lernen darauf ausgerichtet war, die Beziehung zwischen ihnen herzustellen. Und würdest du etwa keinen Glauben an das haben, was du dir selbst so eifrig zu glauben beigebracht hast?
Bedenke aber, wieviel Sorgfalt du aufgewandt hast, um die Zeugen dafür auszuwählen und diejenigen zu meiden, die für die Sache der Wahrheit und ihre Wirkungen eingetreten sind.

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Ja, es wird wohl gut und gern alles nach etwas Erwünschtem arrangiert und allem Beachtung eingeräumt, was diesem zuträglich ist und das gemieden, was diesem nicht zuträglich ist. Dabei bedeutet es nur, dass davon schon zu viel da ist, sonst wäre einem gar nicht so viel daran gelegen, da auch der Verlust dessen nicht von großer Bedeutung wäre.

Von sich aus das erst suchen, was nicht danach geht, nur das Erwünschte zu vermehren, benötigt mindestens eine diesbezüglich ungewöhnliche Psychologie und Einstellung. Es benötigt Einsicht, dass man nicht nur das ist, was man sich wünscht, sondern auch alles andere und alles, womit man auch nur irgendwie zu tuen bekommt, andernfalls könnte man es gar nicht erst erfassen, denn es muss ja etwas von einem vorweg gegangen sein, um es dem eigenen Gewahrsein zuzuführen.

Wenn man sich als mehr, als nur in einem Persönlichkeitsrahmen erfährt, wird es wohl leichter, andererseits ist es später leichter, wenn man von sich aus dieses bereits so weit abgelegt hat, um es dann daran nicht mehr zu versuchen anzupassen und anordnen zu wollen, um den entsprechenden Rahmen nur zu erweitern. Sondern dass man bereit ist alles zu tuen und abzulegen was nicht benötigt wird, so dass eine Umgestaltung ohne viel Reibereien erfolgen kann.

Denn es lässt sich ja nur das Kleinere (Persönlichkeit) vom Größeren (der Seele) integrieren und nicht umgekehrt. Was mindestens damit beginnt, ehrlich mit sich zu sein und das, was man zum eigenen zählt, ebenso objektiv beurteilen zu suchen, ehe man dahin an das geht, was einem sich nicht so nahe ist und sich gänzlich erschließen sollte. Ganz so, wie man das, was man für seins zählt zugleich annehmen möchte, so auch kein Unterschied zu machen, zu dem, was einem nicht zusagt. Sei es auch nur unter dem Aspekt, dass es einem sicher mehr zu lehren vermag.

Bei den Übungen von Freund Rudi Steiner, gibt es auch eine die einem dabei helfen kann mit sich selbst mehr ins reinere und klarere Verhältnis zu kommen.
Vorm zu Bett gehen lässt man den Tag rückwärts von den letzteren Ereignissen bis hin zu denen am frühen Morgen Revue passieren (ähnlich wohl, wie das Leben an der Seele rückabläuft beim dahin scheiden) und so mit sich ganz objektiv ins Gericht gehen, nicht um sich zu nieder zu drücken, sondern um nur daraus alle mögliche Lehre zu ziehen.

Wozu sollte man auch einen Tag verbringen, ohne zumindest daraus die Lehre für sich zu ziehen, die sich auf natürliche Weise ergibt? Nebst dem, dass es ohnehin nicht schadet, sowohl etwas aus seinem Leben gleich zu rekapitulieren, als auch, dass es nicht verkehrt ist, sich ein wenig im visualisieren zu üben und jeden Tag braucht man kaum mehr als nur ein paar Minuten von für gewöhnlich, um etwas von Nutzen dazu zu tuen...


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