Zufrieden sein, mit dem, was ist - KdU (alle)
Kritik der Urteilskraft - I. Kant - §91
... Alle Tatsachen gehören entweder zum Naturbegriff, der seine Realität an den vor allen Naturbegriffen gegebenen (oder zu geben möglichen) Gegenständen der Sinne beweiset; oder zum Freiheitsbegriffe, der seine Realität durch die Kausalität der Vernunft, in Ansehung gewisser durch sie möglichen Wirkungen in der Sinnenwelt, die sie im moralischen Gesetze unwiderleglich postuliert, hinreichend dartut. Der Naturbegriff (bloß zur theoretischen Erkenntnis gehörige) ist nun entweder metaphysisch, und völlig a priori; oder physisch, d.i. a posteriori, und notwendig nur durch bestimmte Erfahrung denkbar. Der metaphysische Naturbegriff (der keine bestimmte Erfahrung voraussetzt) ist also ontologisch.
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Alle Gegenstände der Sinne bedürfen einer Erfahrung, um ihnen ihre Bedeutung zuordnen zu können. Die Dinge des Geistes jedoch bloß der Einsicht. Die Einsicht bedarf aber der Freiheit, denn es kann wohl kaum einer zur Einsicht gezwungen werden, denn diese muss aus ihm herrühren, da sie sonst nicht seine Einsicht heißen kann, ebenso aber auch verhält es sich mit der Freiheit.
Den Geschmack an allem Wohlgefälligen zu entwickeln, bedarf meistens persönlicher Opfer, denn selten wird dieses mit der rauen Natur oder (tierischen) Neigungen übereingehen, wenn man daran geht sich Erstgenanntes zu erschließen.
Hat man sich vor 10 Jahren erträumen lassen, dort zu stehen, wo man heute steht?
In mancher Hinsicht wähnte man sich vielleicht gar weiter, als es ist, in anderer jedoch ist man weiter, als man es sich vielleicht vorgestellt hatte, dass es überhaupt sein könne oder dass man von diesem überhaupt auch nur gewusst oder gehört hatte. Der Lauf ist aber doch meist der, wie man ihn nicht unbedingt wollte und je mehr er so ist, desto besser ist man nicht selten sogar dran...
Und der häufigste Fehler ist wohl, das nicht zu schätzen, was man (da)hat. Und das zu begehren, was man nicht hat und sorum auch kaum bei dem ist, was ist. Denn man vermisst ja doch das ein und andere, was mal war, nachdem es nicht mehr ist. Wenn man also nicht so recht weiß, was man damit und daraus machen kann, was man hat, dann kann man sich auch mal Fragen, was diejenigen gern damit machen würden, die dieses gern hätten, was man hat, es ihnen aber nicht zur Verfügung steht? Zumindest von dem, was sie denken, was man alles Gute damit tuen könnte und tut etwas von Ebensolchem.. denn es wird sich für gewöhnlich schnell etwas finden lassen, womit man es doch besser hat, als man es oft meint und es mehr schätzen sollte und damit auch zufriedener sein kann, als man meint.
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18.10.2015, 23:03
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20.10.2015, 00:13