Außen, Innen und Dreiheit - KdU (alle)

Devino M., Donnerstag, 24. September 2015, 02:59 (vor 3395 Tagen) @ Devino M.

Kritik der Urteilskraft - I. Kant - § 88

... Zur objektiven theoretischen Realität also des Begriffs von dem Endzwecke vernünftiger Weltwesen wird erfordert, daß nicht allein wir einen uns a priori vorgesetzt Endzweck haben, sondern daß auch die Schöpfung, d.i. die Welt selbst, ihrer Existenz nach einen Endzweck habe: welches, wenn es a priori bewiesen werden könnte, zur subjektiven Realität des Endzwecks die objektive hinzutun würde. Denn, hat die Schöpfung überall einen Endzweck, so können wir ihn nicht anders denken, als so, daß er mit dem moralischen (der allein den Begriff von einem Zwecke möglich macht) übereinstimmen müsse. Nun finden wir aber in der Welt zwar Zwecke: und die physische Teleologie stellt sie in solchem Maße dar, daß, wenn wir der Vernunft gemäß urteilen, wir zum Prinzip der Nachforschung der Natur zuletzt anzunehmen Grund haben, daß in der Natur gar nichts ohne Zweck sei; allein den Endzweck der Natur suchen wir in ihr selbst vergeblich. Dieser kann und muß daher, so wie die Idee davon nur in der Vernunft liegt, selbst seiner objektiven Möglichkeit nach, nur in vernünftigen Wesen gesucht werden. Die praktische Vernunft der letzteren aber gibt diesen Endzweck nicht allein an, sondern bestimmt auch diesen Begriff in Ansehung der Bedingungen, unter welchen ein Endzweck der Schöpfung allein von uns gedacht werden kann.
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Es ist oft die Rede von Innen und Außen, aber was mag das alles bedeuten, vor allem dem praktischen Gebrauche nach und wie kann man es überhaupt zuordnen ohne ein Drittes einzubringen?

Mehr physikalisch gesehen, kann man anführen, dass, wenn wir das Innen nehmen und es hat keinen Bezug zu irgend etwas, dann wäre es bloß theoretisch, denn es gäbe keinen Beleg, was es überhaupt ist und bei sich führt. Wenn diesem aber von Außen ein Bedeutung, d.i. etwas zur Handhabung zugestanden wird, dann kommt diesem auch praktische Bedeutung und die Möglichkeit etwas bewegen zu können hinzu. Sofern das Innen aber etwas Inneres und für sich Bestehendes, das unabhängig von sich bestehend ist, hinzu zieht, dann kann beides mindestens in der Verbindung zueinander auch objektive Realität herstellen. Ebenso kann sich etwas Äußeres gegenseitig etwas in homogener Weise einräumen.

Vertiefen wir es nun etwas weiter, d.i. in heterogener Zweckverbindungen würde auch das, was vom Innern her einem dieser äußern Dinge etwas einräumt, sofern es auf jenes trifft, worin sich die beiden Äußeren überschneiden, auch dem zweiten Äußern das gleiche einräumen. So auch umgekehrt aber das Äußere, der Schnittmenge des Innern das hinzutuen, was es einem davon übergibt, wenn es darauf gerichtet ist, worin die Schnittmenge von beidem Innern besteht. So gesehen erhalten wir 4 Fassetten, d.h. das Innen und seine innern Verbindungen und das Äußere und seine Beziehungen. Wenn man die Schnittmenge jeweils einzeln besehen im äußeren und im Inneren heranzieht, sogar 6 Fassetten, womit ja das Gesamte davon auch nur die 7te Fassette abgibt. Das Wertvolle wären dann jeweils die beiden Schnittmengen, mit dem, womit keines mit dem Nächstgelegenen allein die Schnittmenge herstellen kann.

Mehr psychologisch gesehen, kann man anführen, dass das Innere sich mehr darin auszeichnet, mehr offene Richtungen und weniger Begrenzungen zu haben und somit mehr Freiheit. Das Äußere tut sich eher dadurch hervor, aufzuzeigen, was in einem Rahmen funktionieren kann und kann den praktischen Nutzen beibringen. Wieder physikalisch betrachtet, wäre es eher so, dass ein Inneres, eingegrenzt wäre, und das Äußere dieses wieder aufhebt.

Ansonsten kann man zwar dem Äußeren die Materie und dem Inneren den Geist zuordnen oder beilegen und sagen, beides gibt dem anderen erst die Möglichkeit, das zu sein, was es ausmacht, andererseits, ist es nur eine Blickrichtung. Womit sich die Frage auftut, woher weiß man denn überhaupt, worauf und wohin man blickt?

Das Innere verbindet mit dem Inneren, aber nur das, was weiter außen ist, und das Äußere verbindet mit dem Äußeren, das, was weniger außen ist. Nur wo man sich darin befindet und wie weit etwas gerade Innen oder Außen ist, dazu benötigt man Bezugspunkte, i.d.R. etwas, was weiter außen ist und auch etwas, was weiter innen ist, um so überhaupt auf das Dritte zu kommen und auf das, wo es ist bzw. um auf das wo man sich befindet eine Zuordnung zu ermöglichen. Damit kann man vielleicht den Wert der Dreiheit oder auch das Trippeln ansatzweise ermessen...


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