Körper vor Inhalt - BG 9:9 (alle)

Devino M., Donnerstag, 02. Juli 2015, 01:12 (vor 3479 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 9:9

Yogananda:
Doch diese Tätigkeiten behindern Mich nicht, o Gewinner von Schätzen (Arjuna), denn Ich stehe darüber, abseits und ungebunden.

Prabhupada:
O Dhananjaya, all diese Tätigkeiten könne Mich nicht binden. Ich bin immer unberührt von all diesen materiellen Vorgängen, als wäre Ich unbeteiligt.

Reclam:
Doch werd' ich durch das Schöpfungswerk
Nicht in der Taten Band verstrickt,
Stets unbeteiligt, frei vom Hang,
Bleib allem Karma ich entrückt.

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Es wird wohl nicht gehen, alles überein zu bekommen, was nicht zusammen geht. Warum ist einer nur so frei und ungebunden und macht sein Ding und ist nicht so in Tätigkeiten verstrickt wie wir es scheinbar anders nicht können, mag hier und da wer meinen? Nun, vielleicht weil er auf alles verzichtet hat, was ihn davon abhält, eben dieses so machen zu können. Alles haben wollen, aber nichts für tuen? Und wer zahlt dann die Zeche? Oder wie lange kann es überhaupt irgendwo gut gehen, mehr zu nehmen als beizutragen. Die Bhagavad Gita sagt es an einer Stelle auch sehr deutlich, und zwar, wie soll es eine bessere Welt geben, ohne Opfer oder das etwas auch eingepflegt wird?!

Möchte man die Freiheit des Verzichts und der Entsagung materieller Bindung wirklich erleben, dann wird man auf alles, was dem im Wege steht, auch wirklich verzichten müssen! In Leidenschaft und Genuss versunken wird dieses einfach nicht überein gehen und durch Missgunst anderen gegenüber wird es einem gewiss nicht besser ergehen. Denn meist ist einer nicht ohne Grund dort, wo er ist und er ist auch seinen Weg entsprechend dorthin gegangen, um dort sein zu können, den ein anderer vielleicht keineswegs bereit wäre zu gehen oder es überhaupt aushalten könnte bzw. dessen fähig wäre, also kann zum letzteren entsprechende Frucht ja nicht gehören...

Empörend ist wohl auch, wenn Inhalt vor Körper geht!
Was derzeit wohl kein geringes Thema sein dürfte?
Bloß der Inhalt ist schnell verflogen,
sich selber mal schnell belogen,
ob Knochen sich biegen und brechen,
sich bloß kein Stückchen Genuss absprechen..

Das gute Feeling ist schnell vergessen, der Körper aber so einfach nicht wieder hergestellt.


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