Vergegenwärtigung - KdU (alle)
Kritik der Urteilskraft -
§ 29. Von der Modalität des Urteils über das Erhabene der Natur -
Allgemeine Anmerkung zur Exposition der Ästhetischen Reflektierenden Urteile
... Es ist auch nicht zu leugnen, dass alle Vorstellungen in uns, sie mögen objektiv bloß sinnlich, oder ganz Intellektuell sein, doch subjektiv mit Vergnügen oder Schmerz, so unmerklich beides auch sein mag, verbunden werden können (weil sie insgesamt das Gefühl des Lebens affizieren, und keine derselben, sofern als sie Modifikation des Subjekts ist, indifferent sein kann); sogar, dass, wie Epikur behauptete, immer Vergnügen und Schmerz zuletzt doch körperlich sei, es mag nun von der Einbildung, oder gar von Verstandesvorstellungen anfangen: weil das Leben ohne das Gefühl des körperlichen Organs bloß Bewusstsein seiner Existenz, aber kein Gefühl des Wohl- oder Übelbefindens, d.i. der Beförderung oder Hemmung der Lebenskräfte sei; weil das Gemüt für sich allein ganz Leben (das Lebensprinzip selbst) ist, und Hindernisse oder Beförderungen außer demselben und doch im Menschen selbst, mithin in der Verbindung mit seinem Körper, gesucht werden müssen.
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Eine Münze hat zwei Seiten, selbst während sie auf dem Tisch liegt und die untere Seite nicht sichtbar wäre. So ähnlich mag es sich mit dem, wessen die Sinne gewahr sind, verhalten. Meist wird alles auf das, was dem Sinn zugeht gelegt, aber das Organ, welches dieses erzeugt oder zugänglich macht, mag in Mitleidenschaft gezogen sein.
Nicht selten mag einen Introvertierten eben dieses an Extrovertierten schonmal wurmen, dass er auf dem ein oder anderen Organ rumtrampeln mag, nur dessen wegen, was durch dieses kommt, ohne Rücksicht auf das Organ selber. Aber es gäbe wohl auch keinen auf der innern Seite, wenn es keinen auf der Äußern gäbe; und die ein und andere Erfahrung wäre wohl in der Weise nicht gegeben. Da der, der etwas bereit stellt idR. eine größere Handhabe darüber hat und eine bessere Übersicht, ist er meist doch besser dran.
Dazu ist so vieles gerade mal nur relativ, vor allem je weiter unten es liegen mag, vielleicht, damit es Oben umso wesenhafter dadurch werden kann. Aber schafft man's die Münze auf die Kante zu legen, sind alle beiden Seiten nur Seiten, nach irgendwohin offen und alles hat seine Bedeutung oder ist nicht mehr oder weniger...
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Devino M.,
25.05.2015, 02:18
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Devino M.,
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29.05.2015, 00:09
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Devino M.,
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