Die lang ersehnte Freiheit, Nah und unbeachtet? - BG 6:2 (alle)

Devino M., Montag, 13. Januar 2014, 22:34 (vor 4027 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 6:2
Wisse, o Pandava (Arjuna), dass das, was die heiligen Schriften als Entsagung bezeichnen, dasselbe ist wie Yoga; denn wer seinen selbstsüchtigen Beweggründen (Sankalpa) nicht entsagt hat, kann auch kein Yogi sein.
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Es werden einem immer wieder ähnliche Aussagen, Texte und Inhalte begegnen, wenn man sämtliche heiligen oder geistigen Schriften durchforscht. Aber so lange das Gelesene nur das Gelesene bleibt, wird vieles in der Tragweite kaum erkannt oder beachtet, vielleicht, weil man es schon zu oft gehört oder gelesen hat.

Es wird mit dem Begriff der Selbstsucht wohl kaum anders sein, als das nicht jedem der Begriff bereits geläufig ist und man diesen schnell mit dieser oder jener Sache verbindet. Grundsätzlich ist im Grunde genommen bereits alles Selbstsucht, wenn es nur einem selber zugute kommt!

Klar kann man daraufhin Dinge aufführen, die aus Notwendigkeit geleistet werden, ohne eigenen Vorteil darin zu suchen. Aber ist das dadurch allein bereits Selbstlos? Oder wird dieses eben nur aus der Einsicht zur Notwendigkeit geleistet und würde sofort unterlassen, wenn der Grund zur Notwendigkeit wegbliebe?

Rudolf Steiner nennt die "Initiative des Handelns", als etwas, was man tut, als selbst auferlegte Pflicht, ohne das dieses aus gewissen Verhältnissen notwendig wird. Es können Kleinigkeiten sein, Hauptsache regelmäßig und ohne, dass es eine Notwendigkeit dazu gibt oder dieses einem in irgend einer Weise einen Vorteil verspricht.

Oft sind die einfachsten Mittel die effektivsten, denn gerade das, was man glaubt, es käme einem zugute und was letzten Endes der Selbstsucht zugeordnet werden kann, ist meist genau das, was einen mit leeren Händen dastehen lässt und gerade eher unbedeutendere Tätigkeiten können ein wahres Gut und eine wahre Stärke in einem befestigen, auf deren Tragfähigkeit zumindest langfristig etwas aufgebaut werden kann und was die Tür zur eigenen Seele aufschließt oder dieser einen Handlungsraum eröffnet!

Z.B. einfach nur ohne Belohnung zu erwarten, immer das sinnvollere bereits zu tuen, noch bevor eine Notwendigkeit daran geknüpft ist und dies freiwillig und ohne Zugzwang. Das könnte dann die Grundlage zur wahren Freiheit bedeuten!

Also lieber gleich die Selbstzucht, anstelle der Selbstsucht wählen, freiwillig.
Denn was gibt es schon zu verlieren? In dieser Welt? Außer vielleicht dem, was ohnehin nicht bleibt?


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