Gunas als Orientierungs-& Navigationsmittel - BG 14:17 (alle)

Devino M., Sonntag, 30. April 2017, 02:13 (vor 2576 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 14:17

Yogananda:
Weisheit wird durch Sattva erzeugt, Gier durch Rajas; Unbesonnenheit, Täuschung und Unwissenheit durch Tamas.

Prabhupada:
Aus der Erscheinungsweise der Tugend entwickelt sich wirkliches Wissen; aus der Erscheinungsweise der Leidenschaft entwickelt sich Gier, und aus der Erscheinungsweise der Unwissenheit entwickeln sich Dummheit, Verrücktheit und Illusion.

Reclam:
Aus "Leidenschaft" entsteht Begier
Und Weisheit aus der "Wesenheit",
Aus "Dunkelheit" der Unverstand
Beschränkter Unbesonnenheit.

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Erscheinungsweisen sind der sichtbare Part der Gunas (kosmischen Energieströmungen). Das eine davon tritt in Erscheinung und ist zu vernehmen und zu erkennen, die Wurzeln dazu sind kosmischer Natur. Vom kosmischen Stand sind die Gunas wohl nur eine Ebene die alles zumindest evolutionäre Leben durchdringen, mit ihren unterschiedlichen Ausdrucksweisen von Energie. Die Wirkung der Erscheinungsweise führt dann zum Aufstieg, Abstieg oder im nach außen gerichteten Verharren.

Unausweichlich ist dies aufgrund der Ursache und Aufhängung im Kosmischen und dadurch, dass diese Energien wohl alles Leben auf dem Evolutionären Pfad durchdringen und bedingen. So lässt sich jegliches Tuen und Handeln auf dem Weg hiernach einordnen und wird davon beeinträchtigt und beeinflusst.

Allerdings dient es auch wie eine Art Navigationsmittel und nicht bloß zur Analyse und so bis zu einem gewissen Grad zur Beurteilung. Wie bei der Seele die Mittel und Eigenschaften des Navigierens darin liegen, sich leicht oder schwer (nach Feinheitsgrad) und sich groß oder klein (nach Masseumfang) machen zu können, so sind es die Gunas und Erscheinungsweisen für das Evolutionär ausgerichtete Lebewesen in ähnlicher Weise.

Vielleicht lässt sich nicht alles, was längerwirkend aufgebaut wurde von dem einen zum anderen Guna einfach mal umhängen, aber es ist die Wahl der Möglichkeit offen, sich zu entscheiden, nach einer Weise zu agieren und so einem bestimmten Pfad zu folgen. Ob nun Trägheit, Leidenschaft oder anstelle dieser die Tugendhaftigkeit das Leitmittel sein soll.

Nebst der eigenen Wahl und dem, was und worunter man einen gewissen Anteil subsumiert hat, mag auch ein Zeitalter, das auch mehr von dieser oder jener Erscheinungsweise dominiert wird, mitunter zu leichteren oder erschwerten Bedingungen beisteuern.

Von dem her sollte man weder manches unterschätzen, noch sich selber überschätzen, denn vieles folgt gnadenlos gewissen Gesetzen und einer bestimmten Natur. Und selbst wenn man sich vielleicht zeitweilen wogegen stemmen kann, es verspricht wenig dauerhaften Erfolg, gerade wenn etwas auch noch kosmisch bedingt wird.


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