Auf lange Sicht - BG 13:31 (alle)

Devino M., Samstag, 22. April 2017, 02:15 (vor 2582 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 13:31

Yogananda:
O Sohn der Kunti (Arjuna), da das Höchste Selbst, das Unwandelbare, anfanglos und frei von allen Eigenschaften ist, handelt Es nicht und wird von keinen Handlungen berührt, obgleich Es im Körper weilt.

Prabhupada (13:32):
Diejenigen mit der Sicht der Ewigkeit sehen, dass die unvergängliche Seele transzendental und ewig ist und sich jenseits der Erscheinungsweisen der Natur befindet. Trotz ihres Kontaktes mit dem materiellen Körper, o Arjuna, tut die Seele nichts und ist auch nicht verstrickt.

Reclam:
Der ewige, der höchste Geist,
Ohn' Anfang, ohne "Eigenschaft",
Wird nicht befleckt und handelt nicht
Auch in des ird'schen Leibes Haft.

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Nicht kann es darum gehen, nicht zu handeln, weil es bequemer ist. Man sollte sich zunächst immer wieder aufs neue klar zu machen bemühen, zu erkennen, wo man jeweils steht und worin und woran man ist, was sich gelegentlich oder auch häufiger ändern kann. Denn nimmt man etwas einfach als gegeben hin und setzt es im voraus an, ist es selbiges wie mit bloßen Meinungen, die jedoch meist gerade nicht das sind, was da vorzufinden ist, denn es wäre dann ja nicht bloße Meinung, sondern hätte einen direkten Bezug zum jeweiligen.

So hat man auch das Höchste erkannt, handelt man dennoch, jedenfalls was die/alle Körperlichen Umstände anbetrifft, denn dieses ist nicht ausgenommen nach seiner Natur stets tätig zu sein, auch wenn dann etwas ist und erkannt sein mag, was untätig bleibt. Dieses ist dann zusätzlich da, und alles andere nicht bloß verschwunden oder man aller anderen Verantwortung dadurch enthoben. Auf natürlichere Weise erkennt man, dass die höheren Seelischen Bedingungen anders gestaltet und geartet sind, und eben deswegen unberührt aus allem hervorgehen und verbleiben, selbst wenn man mit allem anderen weiterhin tätig ist.

Auch sollte man sich nach seinem Stand zunächst versichern, ob man in der Stellung auch ist, über gewisse Dinge zu urteilen oder sie ins Feld führen zu dürfen, ohne dass es nur mit einem selber in der Weise lediglich darum bestellt wäre. Denn selbst wenn man über etwas urteilt, vielleicht in der eitlen Vorstellung sogar, man würde allein dadurch bereits über diesen Dingen stehen, heißt es noch lange nicht daher schon, dass man diese überhaupt erfüllt oder erreicht hat.

Ehrlichkeit mit sich und an sich ist wahrlich nicht immer leicht, wie es oft gemeint sein möchte. Wäre dem so, dann bräuchte auch keinem auch nur irgend etwas gesagt oder erklärt zu werden, ohne dass dieses bereits erkannt wäre und keiner Sprache mehr bedürfte. Geschweige denn, dass etwas ausführlich und eingängig bekannt wäre, wenn es dennoch kein verständiges Ohr anträfe, noch eine tatkräftige Hand, bloß weil es nicht dem belieben entspräche, und dem, was gehört werden wollte, auch dann wäre es ein Zeugnis in dieser oder jener Weise.

Nun ist es aber so, dass jeder für sich selber einstehen wird. Unabhängig allem, was woher zugetragen wurde, und ob man sich für oder gegen dieses oder anderweitig entschiede. Man entschied sich ja also doch immer für etwas, und eben dieses führt einen zu diesem oder jenem, und so ist man dann diesen oder jenes Sinnes, und all so und genau damit wird man auf lange Sicht einstehen (dann spielte es auch keine Rolle, was woher zugetragen wurde, ob man für oder wider diesem war, es zählt nur, was aus einem selbst begründet hervorging).

Und bliebe man nur im Undefinierbaren, so hat man keine Verwirklichung am Ende von dem, was definierbar ist und hätte auch keinen wirklichen Anteil, könnte auch dann darum darüber nicht wirklich Urteilen. Es zeugte dann, wenn man nicht an das ginge, was von einem erwartet wird (nach eigenem inneren Sinne und höheren Wesens her), dass man womöglich nicht den Mut hatte, sich seiner eigenen Befähigung und Möglichkeiten und seiner Kräfte zu bedienen (was ja doch der Sittlichkeit und sogar eigener Pflicht entspräche). Es zeugte also nicht gleich von hohem Entwicklungsstand, wenn man sich zu fein für wäre und nicht daran ginge die eigenen Hände und Füße und alle Organe auch wirklich ausgiebig zu gebrauchen.

Und das, was unberührt und unveränderlich bleibt an Seelischem Anteil, ist eben dieses was Zeugnis für oder wider einen selbst ablegen wird. Denn immer war dieses von größerer Beharrlichkeit (um nicht sogleich von Ewigkeit zu sprechen) zugegen und wusste von allem, auch warum man so und nicht anders an etwas herangegangen ist, und so richtet sich letztlich jeder selbst, gemäß allem, was einem innewohnt und nach dem, was man also ausführt in irgend einer Weise.


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