Sittlich Recht - KiW 2:8:3 (alle)
Ein Kurs in Wundern - T 2:8:3
Das Jüngste Gericht wird gewöhnlich als ein Verfahren angesehen, das von Gott vollzogen wird. Tatsächlich wird es von meinen Brüdern mit meiner Hilfe vollzogen werden. Es ist eine letzte Heilung statt eines Zumessens von Strafe, wie sehr du auch Strafe für verdient halten magst. Strafe ist ein der Rechtgesinntheit völlig entgegengesetztes Konzept, und das Jüngste Gericht zielt darauf ab, deine Rechtgesinntheit wiederherzustellen. Das Jüngste Gericht könnte man einen Prozess der richtigen Bewertung nennen. Es bedeutet einfach, das jeder schließlich ein Verständnis dessen erlangen wird, was würdig ist und was nicht. Danach lässt sich die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, rational denken. Solange diese Unterscheidung jedoch nicht getroffen ist, kann das Schwanken zwischen freiem und gefangenem Willen nur andauern.
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Nun, ginge man davon aus, Gott selbst würde das Jüngste Gericht in dem grausamen Ausmaß erbringen, wie es manche Religion als düsteres Bild zeichnet und sich nur selber in der Weise peinigt. Sollte man sich von diesem Abbild lösen wollen, so wird man an gewissen Erfahrungen dieser gezeichneten Apokalypse nicht herum kommen, denn man hat sie ja bei sich irgendwo als Gedankenform aufgebaut. Nur welchen Gefallen sollte ein Gott nun darin finden, grausam gegen die eigene Schöpfung zu verfahren? Wozu sollte er derlei Erlebnisse und Erinnerungen von Qual (ewig) für sich sammeln wollen, als würde Übel irgend einer Art zur eigenen Ergötzung beitragen können, sofern es gar nicht der eigenen Natur entspräche?
Denn Manche sind sich selbst doch schon hinlänglich Strafe genug! Und würden sie sich selbst in vollem Ausmaß erleben und ertragen, so wären sie schneller geheilt, auf lange Sicht kommt man im großen und ganzen eben daran auch nicht herum. Doch wenn man sucht, wo man nicht ist, und das verleugnet, wo man sich befindet und was man erschafft, lässt sich dieser Prozess natürlich entsprechend in die länge ziehen, diesem doch aber nicht ausweichen.
So sehr man sich nun auch für transzendental hielte, sollte klar sein, dass es nur eine Ebene sein kann, die letztlich keinen Anteil an einer anderen Ebene nimmt, was persönliche Ambitionen anbetrifft jedenfalls, und sich in der Weise dann transzendental zu einer anderen Ebene verhält. Vielleicht mag es zu einer besseren Beurteilung beitragen können, doch auf ein und der selben Ebene wird es kaum gänzlich Transzendentalität geben, und wenn im Ansatze, so nur daher, dass es nicht wahrnehmbar sich verhielte.
Doch gibt es ja nicht nur eine Ebene, auf die man allein bezogen bliebe, sondern man erstreckt sich auch selbst über verschiedene Ebenen hinweg. Auch sind die Beschaffenheit und Stofflichkeit gar nicht in ihrer Art zur Transzendenz überhaupt geeignet. Es mag vielleicht so scheinen oder bis zu einem gewissen Grade so sein, dass der Stoff einer Ebene auf eine andere hin wie transzendent sich verhält, sofern er etwas durchdringen mag, meist schon aber nicht mehr auf der eigenen Ebene.
In der Weise wie man selbst nun sich über diverse Ebenen erstreckt, wovon manche oder auch viele notwendigerweise dazu und zu einem gehören, kann man sich selbst keine vollständige Transzendenz also zusprechen, außer man spräche sich gehörig Existenz ab.
Das heikle ist aber, wenn man eben diverse Ebenen nicht unterscheidet, oder nicht prüft wo und worin man sich bewegt. Das fatale wäre z.B., sich nicht als festen Stoff zu sehen, bis etwas anderes hineingelangt, ohne etwas auch nur zu bemerken, dann aber man nun Festigkeit annähme. So wäre Schaden auf beiden Seiten. Auch sollte man aufpassen nicht in andere hineinzurauschen, denn wie sehr man sich auch in persönlichen Ambitionen erginge, sind diverse Ebenen inbegriffen, die man alle außer acht lässt, auch dann kann sonst was alles angerichtet werden, was in seiner Tragweite vielleicht weit über die eigenen Gewahrseinsmöglichkeiten hinausgelangt.
Also ist es immer gut, wenn man darauf achtet Sittlich Recht zu verfahren, damit es zur eigenen inneren Grundhaltung wird, ehe man sich allerlei Verblendung, Verleugnung und anderweitigem bereitwillig hingibt, und meint, es wäre einem eigenes Recht mit allem nach eigenem belieben zu verfahren.
Achtete man nur auf allerlei Äußerlichkeiten, um diesen gerecht zu werden, wäre aber innerlich grobschlächtig unterwegs, in seiner Grundhaltung, dann kann es nur so sein, dass höhere Ebenen einem den Stinkefinger hinhalten werden oder sogar müssen und mit einem nichts zu tuen haben wollten. Es wäre also schwierig dort Fuß zu fassen, wo alle sich dann nur noch schnell davon machten, sollte man eintritt darin suchen. Also bliebe einem am Ende bloß die Welt von Neandertalern und solcherlei, was in gleicher Weise mit allem verfährt und was den eigenen Umgangsarten entspräche.
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