Innere Einkehr - Zuflucht zur eignen Seele - KiW 4:7:1 (alle)

Devino M., Samstag, 17. Dezember 2016, 02:26 (vor 2959 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 4:7:1

Wenngleich der Inhalt irgendeiner bestimmten Ego-Illusion keine Rolle spielt, so ist es unzweifelhaft hilfreicher, sie in einem konkreten Zusammenhang zu berichtigen. Ego-Illusionen sind ganz konkret, obschon der Geist von Natur aus abstrakt ist. Ein Teil des Geistes wird allerdings konkret, wenn er sich spaltet. Der konkrete Teil glaubt an das Ego, weil das Ego vom Konkreten abhängig ist. Das Ego ist der Teil des Geistes, der glaubt, deine Existenz sei durch Trennung definiert.
---
Der Inhalt ist nicht Ich und nicht man selbst. So könnte man sich noch so vielem Inhalte nach zuwenden, geht man nicht tiefer hinein in diesen, ist es leichthin mehr Konsum, denn dass man sich dadurch auch nur im geringsten weiterentwickelt oder dadurch bewegen würde. Auch wenn es oft und gerne angenommen sein mag und gar einem so vorkäme.

Erst wenn der Reiz (des Neuen) und das Eigeninteresse abklingen, fängt man meist an sich wirklich mit dem Inhalt auch nur im geringeren zu befassen. Dann kommt man erst daran, dass man diesen auch in sich zu erkennen vermag, und es wird oft erst allerlei Widerstand oder Widerwillen sein, sich damit weiter zu befassen. Was zugleich das ist, wo man wirklich damit in Berührung kommt und dieses einen in der Weise zu fordern beginnt oder einem etwas abverlangt, nämlich den Preis der inneren Erkenntnis zu begleichen (auszugleichen).

Denn so wie man im Grunde durch das Ego, was als Funktion nichts verkehrtes ist an und für sich, von allem in gewisser Weise isolierend, so, dass man es nicht mit den Dingen an sich selbst zu tuen hat. Und es ja auch eine Schutzfunktion ergibt, sofern man nicht angemessen mit den Dingen umzugehen vermag, so ist es gut so, dass man nicht überfordert ist zum einen oder auch alles verpfuscht oder zumindest schlechter hinterher stehen lässt, als ehedem, wie man es angetroffen hatte usw.

Dann kann auch etwas aufbauendes folgen, in der Weise wie man innerlich damit in Bezug kommt, was dann nicht bloß von außen her oder anderwärts hergenommen wurde, sondern aus einem selbst geboren und gehoben wird, mit vielleicht den einen oder anderen Geburtswehen.

Als die Menschen zu gewissen Zeiten auch mal mehrere Jahrhunderte auf Erden verweilen konnten, sah die Auffassung, wie und womit man sich im Leben alles befassen konnte wohl noch anders aus. Man konnte sich vielen Dingen ganz anders zuwenden, als es in der heutigen Raserei oft der Fall sein mag im Vergleich dazu.

Doch zumindest sollte man sich die Zeit nehmen, nicht nur Inhalte in konsumierender Weise aufzunehmen, sondern ein paar eigene Gedanken in der Seele aufsteigen lassen. D.h. in der eigenen Seele innere Einkehr suchen und darin etwas zum jeweiligen, womit man auch immer sich befassen sollte, innerlich wachsen und sich bilden lassen. Denn worin sollte aller Inhalt eingehen und landen, wenn er nicht auch den Weg zur eigenen Seele erst durch innere Einkehr findet?


gesamter Thread:

 

powered by my little forum