Ideen und Ausdrucksmöglichkeiten - KiW L325 (alle)

Devino M., Montag, 05. September 2016, 01:47 (vor 3062 Tagen)

Ein Kurs in Wundern - Lektion 325

Alle Dinge, von denen ich denke, dass ich sie sehe, spiegeln Ideen wider.

1. Das ist der Grundgedanke der Erlösung: Das, was ich sehe, spiegelt einen Prozess in meinem Geist, der mit meiner Idee dessen beginnt, was ich will. Von da aus macht sich der Geist ein Bild des Dinges, nach dem er verlangt, das er als wertvoll beurteilt und daher zu finden sucht. Diese Bilder werden dann nach außen projiziert, betrachtet, als wirklich eingeschätzt und als Eigentum bewacht. Von wahnsinnigen Wünschen kommt eine wahnsinnige Welt. Vom Urteil kommt eine verurteilte Welt. Und aus vergebenden Gedanken ersteht eine sanfte Welt, erbarmungsvoll dem heiligen Sohn Gottes gegenüber, um ihm ein freundliches Zuhause anzubieten, wo er eine Weile ruhen kann, bevor er weiterreist, und seinen Brüdern helfen kann, mit ihm voranzugehen und den Weg zum Himmel und zu Gott zu finden.

2. Vater unser, deine Ideen spiegeln die Wahrheit wider, und die meinen, getrennt von den deinen, erfinden nur Träume. Lass mich erblicken, was nur deine widerspiegelt, denn deine, und nur die deinen, begründen die Wahrheit.
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Dem weniger Schönen fällt es eigentlich leichter das Schöne um sich zu erblicken, aber nicht unbedingt, es als seins anzunehmen. Dem Schönen dagegen fällt es vielleicht weniger leicht, etwas noch Schöneres um sich her zu finden, aber womöglich viel leichter, es als seins zu akzeptieren.

Dies soll nicht als Regel oder Urteil gelten, vielmehr nur als eine Art Anschauung dienen. Denn es findet jeder das, was er sucht, meist auch schon viel schneller als er meinte, nämlich in der eigenen Ansicht der Dinge, nicht erst durch ein äußeres Ergebnis es angetroffen zu haben. Denn Objektivität heißt nicht so sehr Erscheinung, wie etwas als Substanz als solches.

So verhält es sich auch mit dem, wenn man sich etwas eine ganze Weile anschaut, um sich selber im Verhältnis zu jenem für besser zu erklären. Das muss nicht erst in der Weise sein, dass man es deutlich auf sich selbst bezogen meint, es genügt schon, etwas anderes als schlechter als sich selbst zu beurteilen.

Denn nur durch das Betrachten in der Weise, dass man sich selbst dazu ins Verhältnis setzt und dann sich urteilend verhält, was ja keineswegs nur mit den Dingen an sich selbst dann noch zu tuen hat, ist man ja keineswegs unbeteiligt, sondern ganz aktiv dabei. Auch wenn man sichs vielleicht gar nicht eingestehen mag, dass dieses, was sich dann vor den Augen abspielt, etwas mit einem zu tuen hätte.

Aber man bedenke, dass die Mentalebene die Emotionale beeindruckt, das meint nicht den Verstand (Solarplexus), sondern von der Substanz her, deswegen, weil der Mentale Stoff feiner ist und daher in das andere greift. Ebenso auch das Emotionale, welches feiner ist als das Physikale und daher auch in dieses greift und es leichter zu beeindrucken vermag. Während umgekehrt, das Physische kaum das Emotionale bewegen wird, außer, dass es direkt den Körper trifft und bis zu jenem in umgekehrter Richtung dringt.

Daher weiß man ja nicht, ob dasjenige sich sogar nur aufgrund dessen, was man selbst beisteuert, sich vollzieht und sich so und so im äußeren verhält oder abspielt. Denn wer sagt denn nun, dass sich exakt selbiges überhaupt ereignete oder in dieser Weise, wenn man gar nicht anwesend wäre? Man ist nur dann an etwas unbeteiligt, jedenfalls am wahrscheinlichsten, wenn man es gar nicht registriert oder es einem nicht im geringsten etwas bedeutet.

Der Grund ist nämlich der, dass alle Ideen in einem Raume, einen Weg des Ausdrucks suchen. Nur weil man etwas für sich nicht wahr haben möchte und es verleugnet, dann sucht sich dieses einen leichteren Weg. Wie man es ja auch oft bei den Kindern beobachten kann, die ihren Eltern sehr häufig, vielleicht nicht selten unfreiwillig, zum Spiegel dienen. Doch heißt es nicht, dass sie auch Urheber der Idee sind, auf welcher dieses basiert, was zum Ausdrucke kommt.

Im Grunde genommen, wenn einem etwas etwas bedeutet, den anderen, selbst denen die dieses darstellen oder diesem Ausdruck verleihen, es aber nichts bedeutet, dann ist die Idee oder der Gedanke, aus dem all dieses entsteht, am wahrscheinlichsten immer noch von dem, dem etwas daran liegt, in welcher Weise auch immer (selbst bei Verleugnung).

Deswegen sollte man das eigene Denken (vom Geiste her oder Seele kommend) auch selbst empfangen. Es ist zwar ähnlich, aber nicht das gleiche, wie wenn man nur Ideen, die man z.B. in einem Buche liest, aufnimmt. Denn letzteres ist nur das, was man gern möchte für gewöhnlich, doch heißt es ja nicht, dass es auch mit den Gedanken so ist, die von einem eigenen höheren Aspekt kommen. Denn dieser wird nicht versuchen sich selbst zu umschmeicheln, sondern etwas in irgend einer Weise abzuarbeiten suchen u.ä.

Auch heißt das, aus einem Buche Gelesene aufzunehmen, noch lange nicht selbst zu denken, wenn es nur bei dem Gedanken bliebe, der bereits fertig gedacht war und man in keiner Weise selbst darüber hinaus geht. Eher ist es im günstigeren Falle eine Art von Reflektion oder auch Reflexion, im ungünstigsten Falle heißt es einfach nur Konsum. Denn wenn man wirklich selbst denkt (nicht vermittelst Affenverstand), dann wird die Idee ebenfalls versuchen einen Weg des Ausdruckes zu finden, und der erste, dem diese begegnet, ist man selbst. Und so wird es schnell auch zur Herzensangelegenheit werden, darüber zu schreiben, oder sich in der Weise ausklingen, dass es einen selbst beeindruckt und verändert, aber individueller, als nun bei der Reflektion vom gelesenen Stoffe.


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