Entstehen und bestehen... - BG 17:15 (alle)

Devino M., Montag, 25. Juli 2016, 02:01 (vor 3104 Tagen)

Bhagavad Gita 17:15

Yogananda:
Enthaltsamkeit der Rede besteht in der inneren Verbindung mit seinem wahren Selbst und im Gebrauch von Worten, die keine Unruhe verursachen, die wahrhaft, angenehm und wohltuend sind.

Prabhupada:
Enthaltung in bezug auf das Reden besteht darin, nur Worte zu sprechen, die wahrheitsgemäß, erfreuend und nützlich sind und andere nicht erregen, und auch darin, regelmäßig die vedischen Schriften vorzutragen.

Reclam:
Wer Wahres sagt, was heilvoll ist,
In Güte, ohne Heftigkeit
Und fromm die Vedaworte spricht -
Der seine Rede recht kasteit.

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Wie ruhig es doch wäre, wenn nur noch das gesagt würde (oder vorübergehend gesagt werden könnte), was vom eigenen Selbst her kommt?

Vorerst wohl ziemlich, dann nach und nach nur noch ziemlich sinnvoll, alles, was gesprochen würde. Es wäre stets von der Tat begleitet, oder von Substanz, jedenfalls wäre es daran auszumachen, dass es nicht ohne Folgen bliebe. Dann wäre es sogar ein Bestreben, möglichst so zu sprechen, dass es keine großen Wellen schlägt, damit man danach wieder leichter zu seiner inneren Ruhe zurückkehren kann.

Denn es wäre entgegengesetzt zu dem möglichst aufzufallen oder sonstwie Wirksamkeit hervor zu rufen, denn es wäre ja bereits ohnehin der Falle und es wäre ja eine gewisse Unruhe letztlich davon nicht ausgenommen, und dieses wieder nachzupflegen und immer wieder die Folgen abzuarbeiten, und was es sonst alles noch an Nebenwirkungen mit sich brächte.

Anders besehen, war es von der Entwicklung durchaus ein langer Weg, bis dem Menschen das Sprechen in der heutigen Art und Weise erst möglich wurde. Wenn man davon ausgeht, dass allem, was manifestiert ist, dem vorweg, ein konsequenter Wille die Entwicklung und Formung erst hervorbringen muss. Ja sogar dem vorweg erst überhaupt das Bedürfnis zu sprechen aufgebaut und lange aufrecht erhalten werden muss, bis dies alles gewisse Formen annimmt. Denn man kann es nach Darwin ja leicht einfach nur einer Evolution zuschreiben, dennoch ist es nur wahrscheinlich, dass allem im Außen, etwas Inneres vorweggeht.

Irgendwann wird Telepathie die Sprache als Kommunikationsmittel ersetzen und überflüssig machen. Dennoch wird es von Nutzen wohl bleiben, Töne erzeugen zu können. In der Richtung ist man wohl noch (oder wieder) ziemlich am Anfang, was mit Tönen und Hall und Schall möglich ist. Vielleicht kann man sogar mit Tönen Berge versetzen, und nicht nur mit dem Glauben allein, oder beides zusammen genommen...

Jedenfalls ist die Sprache doch, wie so vieles, von sehr hohem Wert, wenn man diesen daran auszumachen weiß.. und man erkennt nicht selten bei einer Kultur das, was hoch geschätzt wird, eben daran, dass der Wert an sich im jeweiligen erkannt wird und hoch gehalten bzw. dieses mit Achtsamkeit und Respekt behandelt wird. Und irgendwann wird alles wohl nur noch mit Achtsamkeit und Respekt behandelt, weil es doch nichts mehr gibt, was einfach nur so und überflüssigerweise besteht.


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