Die Gegenwart bevorzugt... - BG 15:10 (alle)
Bhagavad Gita 15:10
Yogananda:
Die Getäuschten schauen Ihn in der Welt der Gunas nicht, in der Er sich aufhält, die Er erlebt und die Er wieder verlässt. Doch jene, die ihr Auge der Weisheit geöffnet haben, können Ihn schauen.
Prabhupada:
Törichte Menschen können nicht verstehen, wie ein Lebewesen seinen Körper verlässt, und sie können nicht verstehen, welche Art von Körper es im Banne der Erscheinungsweisen der Natur genießt. Doch jemand, dessen Augen im Wissen geschult sind, kann all dies sehen.
Reclam:
Wenn er von "Gunas" dicht umhüllt
Im Leib weilt oder von ihm zieht,
Der Toren Sinn ihn nicht erfasst;
Der Weise nur ist's, der ihn sieht
---
Nicht nur Schwierig mag es sein, die Seele im anderen zu erkennen, denn es hieße zugleich, man trifft den anderen auch an, wo er gerade ist; auch im Umgang ist der andere ja nicht bloß die Vergangenheit, die man von ihm kennt.
Jeder entwickelt sich in irgend einer Weise weiter, wie es allein schon heißt, dass nach 7 Jahren kein Atom mehr ist an einem Menschen, wie es vordem war und alles sich bereits einmal erneut hat. Ja selbst die Menschliche Entwicklung der letzten 2000-3000 Jahre ist womöglich prozentual im Unterschied sogar noch höher, als der genetische Unterschied vielleicht vom Menschen zum Affen sein mag, wenngleich auch in einer anderen Hinsicht.
Jedenfalls, vielleicht mag sich einer auch nicht nur in positiver Weise sich verändert haben, doch gingen wir einfach mal von dem aus, dennoch ist das Vergangene, das Vergangene und es muss gegenwärtig nicht mehr nennenswert vertreten sein, auch wenn es seinerzeit einen Beitrag dazu geleistet hatte, dass einer dort ist, wo er nunmal steht.
Würde man nur bei diesem bleiben, was mal war, oder nur von diesem ausgehen, ohne zu prüfen, womit einer derweil zu tuen hat und wo er heute steht, so wird man den anderen nicht antreffen können, vor allem in dem Maße, wie derjenige, dieses was mal war, aufgearbeitet hat.
Es ist sogar der sichere Weg dann, einen anderen nicht anzutreffen, sich auf die Vergangenheit nur zu fixieren, statt sich und andere daraus zu lösen. Denn selbst mit einem gegenwärtigen, vielleicht ganz allgemeinen Thema, sind wohl die Erfolgsaussichten höher. Denn darin, wie ein jeder damit zu tuen bekommt oder konfrontiert ist, ist er ja auch darin eingegangen und darin somit auch durchaus anzutreffen.. mehr jedenfalls, als in persönlichen Vorstellungen, die man von anderen vielleicht hegen mag.
Auch wenn es wohl gemeinsame Erlebnisse geben kann, die einander für länger auch verbinden können, sollte doch man Vorsicht walten lassen, dies nicht unnötig zu belasten oder zu überreizen. Denn manches zählt mehr noch, wenn es eingebracht sein mag, aber nicht unbedingt an- oder ausgesprochen wird und in der Stille verbleibt.
Jedenfalls schadet es nicht, anderen zu erlauben mehr in der Gegenwart leben zu können, und auch selbst in diese mehr einzutreten und dann zeigt sich auch eher, wie weit und was einen mit anderen verbindet oder auch nicht.
Man hat drum auch immer mehr mit denen gemeinsam, mit denen man auch an ähnlichen Themen dran ist und darin fortschreitet. Wobei dieses ja mehr von der subjektiven Gegenwart und der Seele, ggf. dem Standpunkt der Seele, bedingt wird und davon ausgeht...
gesamter Thread:
- Ausgeträumt - KiW 10:1:2 -
Devino M.,
04.07.2016, 00:02
- Bedeutung: Dualität und Gegensatz - BG 4:22 -
Devino M.,
04.07.2016, 23:52
- Was man wirklich will das werde - BG 4:19 -
Devino M.,
07.07.2016, 00:37
- Die Gegenwart bevorzugt... - BG 15:10 - Devino M., 09.07.2016, 01:31
- Was man wirklich will das werde - BG 4:19 -
Devino M.,
07.07.2016, 00:37
- Die Kunst des Sprachgebrauchs - KdrV §12 - Devino M., 06.07.2016, 00:03
- Die Wirklichkeit sieht oft anders aus... - KiW 10:4:1 - Devino M., 08.07.2016, 01:21
- Bedeutung: Dualität und Gegensatz - BG 4:22 -
Devino M.,
04.07.2016, 23:52