Die Kunst des Sprachgebrauchs - KdrV §12 (alle)

Devino M., Mittwoch, 06. Juli 2016, 00:03 (vor 3123 Tagen) @ Devino M.

Kritik der reinen Vernunft - I. Kant - §12

... In jedem Erkenntnisse eines Objekts ist nämlich die Einheit des Begriffs, welche man qualitative Einheit nennen kann, so fern darunter nur die Einheit der Zusammenfassung des Mannigfaltigen der Erkenntnis gedacht wird, wie etwa die Einheit des Thema in einem Schauspiel, einer Rede, einer Fabel.

Zweitens Wahrheit in Ansehung der Folgen. Je mehr wahre Folgen aus einem gegebenen Begriffe, desto mehr Kennzeichen seiner objektiven Realität. Dieses könnte man die qualitative Vielheit der Merkmale, die zu einem Begriffe als einem gemeinschaftlichen Grunde gehören, (nicht in ihm als Größe gedacht werden,) nennen.

Endlich drittens Vollkommenheit, die darin besteht, dass umgekehrt diese Vielheit zusammen auf die Einheit des Begriffes zurückführt, und zu diesem und keinem anderen völlig zusammenstimmt, welches man die qualitative Vollständigkeit (Totalität) nennen kann.
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Es gibt die Geschichte aus der Bibel, mit dem Turmbau zu Babel, in welcher versinnbildlicht wird, dass durch das Maß der Höhe in der Materie, Gott nicht erschaut werden kann (man könnte dieses vielleicht unbewusste Ausbreitung in die Materie nennen). Die Folge war die Verwirrung der Sprache, womit die Menschen auf keinen gemeinsamen Nenner in der Verständigung untereinander mehr kommen konnten (vielleicht fällt dieses unter extreme Individualisierung).

An sich geht, in der Verständigung, alle Bedeutung aus der Einheit (Summe) der Erkenntnis hervor, die einem Begriffe zum Grunde liegt (gelegt werden kann). Würde man also auch eine andere Sprache sprechen, wäre bei einem Begriffe aber möglich, den Sinn zugleich in telepathischer Weise oder sonstwie (bildlich oder ggf. symbolisch) übermitteln zu können, so hätte die Sprache selbst keine Bedeutung an sich, wäre also mehr bloß eine Art von Medium.

Es wäre also immer eine Frage dessen, wie viel Erkenntnis im anderen zündet, von weit höherer Bedeutung, als nur der Klang der Worte, die Anordnung, oder ihr besonderer Gebrauch, außer auch damit ließe sich eine oder noch mehr Erkenntnis an sich vermitteln.

Nicht wenig hängt also davon ab, wie viel an Erkenntnis man hinsichtlich dessen (zu einer Sache hin) aufgebaut hat und aufbringen kann, damit sich diese überhaupt vermitteln ließe. Vielleicht auch mehr als Seele und gar nicht so sehr als Mensch, geschweige denn als Person.

Und ja, letztlich ist dass alles entscheidende, in einer, sagen wir mal gehobenen Art der Kommunikation oder eine Art Kunst des Sprachgebrauchs, doch dies, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Aus welchem dann nicht nach belieben etwas hergeleitet werden kann (u.a. Deduktion), sondern aus welchem nur eine Art von Verständnis der Sache hervorgeht, ganz so, wie sie gemeint ist.


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