Bedeutung: Dualität und Gegensatz - BG 4:22 (alle)
Bhagavad Gita 4:22
Yogananda:
Der Handelnde ist frei vom Karma, wenn er mit allem, was auf ihn zukommt, zufrieden ist; wenn er sich über die Dualität erhebt, keine Eifersucht, keinen Neid und keine Feindschaft hegt und wenn er Gewinn und Verlust gleichmütig hinnimmt.
Prabhupada:
Wer mit Gewinn zufrieden ist, der von selbst kommt, wer von Dualität frei ist und keinen Neid kennt und wer sowohl bei Erfolg als auch bei Misserfolg ausgeglichen bleibt, wird niemals verstrickt, obwohl er handelt.
Reclam:
Wem, was von selbst sich beut, genügt,
Wer keinen Gegensatz mehr spürt,
Wem gleich sind Fehlschlag und Erfolg,
Der wird vom Handeln nicht berührt.
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Ist Dualität und Gegensatz das gleiche?
Bei der Dualität ist es mehr auf jemanden (d.h. auch auf einen selber z.B.) bezogen, beim Gegensatz hingegen mehr auf etwas (außerhalb von einem, einen Gegenstand oder eine Sache hin) bezogen.
Dualität ist das, wo man gespalten sich hinsichtlich etwas sieht (bzw. es mehr ist und es gerade nicht sieht), und zwei verschiedene Seiten oder Teile einer Sache für sich nicht annehmen kann. Entweder weil man im Widerstand zu einer Seite davon ist, oder eine Seite davon so sehr bevorzugt (mittels Verlangen z.B.), dass man die andere (vielleicht technisch notwendig dazugehörige) Seite nicht als eben solche und diesem gleichwertig zugehörig annehmen kann.
Dualität ist auch eine Art Ort, wo es keinen Frieden gibt, weil immer eine Partei gegen eine andere sich aufreibt. Wenn man selbst sich dort platziert und hineinbegibt, dann geht es immer nur um siegen oder verlieren. Denn Sieg heißt darin auch nur, zu verlieren, nämlich die Ganzheit oder Einheit von sich selbst hinsichtlich dessen, und nie ist der Gewinn etwas Vollständiges (der Gewinn liegt dann darin, dort gar nicht erst zu kämpfen, sondern rauszugehen).
Gegensätze sind einfach nur Widersprüche, die sich z.B. auf zwei Systeme beziehen die aufeinander treffen, wo kein Konsens besteht, weil er bisher nicht gebildet wurde oder notwendig war. Und das, was unterschiedlicher Bedeutung ist, auf einen Gegenstand oder eine Sache hin bezogen, weil es z.B. eine andere Stellung inne hat oder anders verwendet wird, ruft Widersprüche (Gegensätze) hervor.
Gegensätze sind also ein anderer Zusammenhang, der erstmal nichts mit Dualität zu tuen hat. Meist hilft es, wenn man einen Konsens findet oder bildet und ihn dort einbringt und die Fronten wider glättet/ausräumt, so dass die Räder nicht verkanten und weiter rollen können, bzw. Räder auch Räder sind und das vielleicht nach seiner Art auch in jedem Kontext, aber so, dass sie nicht mehr ineinander rollen.
Es nutzt auch nichts, wenn man etwas lieber so oder so hätte, man muss mit dem Anfangen was da ist. Ist alles Notwendige und Grundsätzliche im Lot, kann erst ausgelotet werden, was als nächstes zu tuen ist oder ggf. auch mal, was man eigentlich wirklich auch will und wo es hingehen soll...
gesamter Thread:
- Ausgeträumt - KiW 10:1:2 -
Devino M.,
04.07.2016, 00:02
- Bedeutung: Dualität und Gegensatz - BG 4:22 -
Devino M.,
04.07.2016, 23:52
- Was man wirklich will das werde - BG 4:19 -
Devino M.,
07.07.2016, 00:37
- Die Gegenwart bevorzugt... - BG 15:10 - Devino M., 09.07.2016, 01:31
- Was man wirklich will das werde - BG 4:19 -
Devino M.,
07.07.2016, 00:37
- Die Kunst des Sprachgebrauchs - KdrV §12 - Devino M., 06.07.2016, 00:03
- Die Wirklichkeit sieht oft anders aus... - KiW 10:4:1 - Devino M., 08.07.2016, 01:21
- Bedeutung: Dualität und Gegensatz - BG 4:22 -
Devino M.,
04.07.2016, 23:52