Bestimmungen sparsam gebrauchen - KiW 17:6:4 (alle)

Devino M., Dienstag, 01. März 2016, 23:23 (vor 3236 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 17:6:4

Der Wert, der darin liegt, wenn du dich im Voraus entscheidest, was nach deinem Wunsch geschehen soll, ist einfach der, dass du die Situation als ein Mittel wahrnehmen wirst, es geschehen zu lassen. Du wirst dir deshalb jede Mühe geben, über alles hinweg zu sehen, was dem Erreichen deines Ziels im Wege steht, und dich auf alles konzentrieren, was dir dazu verhilft, es zu erreichen. Es ist ganz augenfällig, dass dieser Ansatz dich dem näher gebracht hat, wie der Heilige Geist Wahrheit von Falschheit trennt. Das Wahre wird das, was sich nutzen lässt, um das Ziel zu erreichen. Das Falsche wird von diesem Standpunkt aus gesehen das, was nutzlos ist. Die Situation hat jetzt eine Bedeutung, aber nur, weil das Ziel sie bedeutungsvoll gemacht hat.
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Die Nutzbarkeit wird sich eher in einer nichtigeren Sache verlaufen und wird es meist auch, wenn man von einem nichtigeren Standpunkt ausgeht und sich festlegt, oder dem Höheren Geiste geweiht sein und so die letztliche Bestimmung und das Ziel, diesem überlassen und vorbehalten bleiben, das Ziel mit dem auch zu vereinen, was man womöglich noch nicht erkennen oder vernehmen kann.

Warum zeugt es deshalb von Besonnenheit, Bestimmungen nur sparsam zu gebrauchen?
Wenn man eine Hypothese aufstellt oder etwas nur umschreibt, dann ist es erfreulich, wenn es sich bewahrheitet und man kann Anteil daran finden, aber da kein Anspruch darauf erhoben wurde, dass es unbedingt wahr sein muss, sondern es gemäß der Situation aufgeführt wurde, soweit wie einem nur möglich darin ist, etwas zu beurteilen. Ist die Situation vergangen oder hat es sich so nicht bewahrheitet, dann ist es schnell vergessen und keine größeren schädlichen Nachwirkungen daraus entstanden.

Wenn man aber nun sagt, es ist dies und es das und es ist so und so, aber es stellt sich als unwahr heraus, dann ist es eine Lüge und derjenige ein Lügner, der es mit Bestimmtheit sagte. Dabei ist es unerheblich, ob man etwas für etwas hielt, was es nicht ist und es daher falsch benannte, etwas zu etwas zuordnen wollte, womit es gar nicht im Zusammenhang steht oder etwas beurteilen wollte, obwohl man darin gar nicht so weit steckt, es wirklich einsehen zu können und nur aufgrund von Wirkungen in andere Bereiche, von diesen auf jenes geschlossen hat. Entscheidend ist aber vor allem, wie man es vorträgt!

Wenn man etwas mit Bestimmung sagt, dass es IST, dann beharrt man darauf und geht einen Bund mit dem ein, was nicht von Dauer ist, worauf der Tod stehen könnte, wenn es doch nicht ist. Denn der Teil, der durch Irrtum im falschen Bunde sich befindet, wird sterben. Der Teil, der darüber hinaus geht und größer sich erweist, erleidet Abbruch.

Ein Kunstgriff der Seele kann dann noch darin liegen, etwas zu verkleinern und dadurch in die Unmündigkeit zu berufen, um dieses noch retten zu können. Denn dadurch ist es auf eine nichtigere Ebene reduziert und in der Weise relativiert, wobei dieser Anteil genau genommen dann gar nicht in der Position ist, Anspruch erheben zu können und überhaupt sagen zu können, etwas ist so und so, was dann aber sogar auch gut so ist...

Und deswegen sollte man sehr besonnen und sparsam damit umgehen, etwas bestimmen zu wollen, wie etwas ist, ohne sich diesem umfassend geöffnet zu haben, es mindestens hinterfragt und geprüft und sich damit befasst zu haben, um es erkannt zu haben, wie es sich verhält. Dabei ist es dann immer noch nicht verkehrt, es lediglich als ein Gleichnis, eine allgemeine Erklärung oder Hypothese, ohne Geltungsanspruch auszusagen, denn der Nutzbarkeit tut es keinerlei Abbruch. Es schließt jedoch auch so lange einen Irrtum nicht aus, bis man sicher weiß, dass etwas kein Irrtum ist und sich so die Möglichkeiten zudem offen lässt, sicher auch in dieser Stellung ankommen und dorthin gelangen zu können, ohne vorherigen Abbruch und schlimmeres erst auf sich zu nehmen.


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