Freiraum und Weltgefüge - BG 18:20 (alle)

Devino M., Mittwoch, 27. Januar 2016, 23:55 (vor 3283 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 18:20

Yogananda:
Wisse, o Arjuna, dass die sattvische Erkenntnis dem Menschen dazu verhilft, in allen Wesen den einen unzerstörbaren Geist wahrzunehmen - der ungeteilt im Geteilten besteht.

Prabhupada:
Jenes Wissen, durch das die eine ungeteilte spirituelle Natur in allen Lebewesen gesehen wird, obwohl sie in unzählige Formen aufgeteilt sind, solltest du als Wissen in der Erscheinungsweise der Tugend betrachten.

Reclam:
Wenn man in allem, was da wird,
Das Eine sieht, das dauerhaft
Und ungeteilt in allem lebt -
Das Wissen nennt man "wesenhaft".

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Es kommt schon mal vor, ob im Falle im von Konfrontation oder auch beiläufig in ruhiger entspannter Atmosphäre, dass man merkt, in welcher Welt sich wer befindet und lebt (man könnte auch sagen, man merkt, wie einer tickt). Also wofür einer die Welt um sich hält und es kann einen auch mal verwundern, so dass man sich fragt, wie derjenige wohl da hingeraten ist? Denn sobald alles ins lebendige Treiben verfällt und in Bewegung ist, wird derlei mehr überlagert und gerät daher in den Hintergrund, weil jeder irgendwo seinen Teil ausführt und bis zu einem gewissen Grad eine Rolle darin einnimmt.

Womöglich kennt man es aber auch von sich selbst von früher, wenn man sich in irgend eine Richtung reingesteigert oder in etwas reingeschraubt hatte und sich mit derlei, und sofern mehr als außenstehend betrachtet, sich vielleicht späterhin selbst befremden würde. Denn sicher gibt es einige Hürden die man erst nur vielleicht widerwillig genommen hat und doch hinterher sehr froh darüber ist, wenn man mal darüber hinaus gegangen ist und wohl auch nicht zurück gehen wollte.

Nun sei es jedem an für sich gegönnt, was er sich für eine Aufhängung wählt und daher in welchem Gefüge die Welt sich für ihn hält. Nicht unwesentlich ist ja auch die kollektive Aufhängung und die Nationale. Das kann dann z.B. ausmachen, wie weit man innerlich mit allem mehr in Verbindung steht, oder mehr in der eigenen Weltansicht hängt.

Das Englische würde begünstigen, dass man von der Einheit nicht viel merkt, wie eine Art isolierte Einheit, denn man ist mehr auf sich scheinbar beschränkt und doch ist alles was man tut, oft von dem geprägt, womit die Mehrheit konfrontiert ist und man ist viel weniger eigenständig, als es scheint, denn alles potenziert sich gegenseitig und dies wird gern als eigene Stärke aufgefasst, nach der man hin dann tätig wird und so auch die Mittel.

Im Deutschen merkt man eher etwas von der Einheit und daher kann man im Äußeren darauf auch mehr verzichten, um sich nicht gegenseitig auf den Beinen zu stehen, wenngleich man miteinander besser umzugehen versteht und durchaus auch gerne mal unter anderen Leuten ist. Vor allem aber erkennt man sich innerlich auch eher gegenseitig und kann das besser mit dem äußeren in Verbindung bringen und auch ausleben, weil eine größere Toleranz und innerer Freiraum/Spielraum zugelassen wird. Die Wahrscheinlichkeit zu dem ist viel geringer, sich wirklich in einer isolierten Welt vorzufinden, die nicht in Übereinstimmung mit dem Umfeld ist. Ja im Deutschen wohl fast gar nicht möglich ist, weil es durch die Einheit betrachtet und daher aufgelöst würde, obwohl man dennoch seinen Freiraum hat.


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