Vordergründig, Hintergründig, Tiefgründig - KdU (alle)
Kritik der Urteilskraft - I. Kant - § 29
... Wenn man also den Anblick des bestirnten Himmels erhaben nennt, so muß man der Beurteilung desselben nicht Begriffe von Welten, von vernünftigen Wesen bewohnt, und nun die hellen Punkte, womit wir den Raum über uns erfüllt sehen, als ihre Sonnen, in sehr zweckmäßig für sie gestellten Kreisen bewegt, zum Grunde legen, sondern bloß, wie man ihn sieht, als ein weites Gewölbe, was alles befaßt; und bloß unter dieser Vorstellung müssen wir die Erhabenheit setzen, die ein reines ästhetisches Urteil diesem Gegenstande beilegt.
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Man kann gar nicht so viel verkehrt machen, wenn man bloß eine Erfahrung vordergründig beschreibt, sofern es nur nach bester Möglichkeit beschrieben wird, ohne darüber gehend irgend einen Anspruch geltend machen zu wollen. Vom Thema und dem Hintergrund abgesehen, wo man es vorstellt...
Setzt man es aber in ein Verhältnis oder auch sich selbst mit diesem, dann kommt man nicht umhin es auch hintergründig zu betrachten und so sich lauter Prüfungen zu unterwerfen oder unterziehen zu lassen, ob es sich nun so verhält, denn dieses ist bereits dem Verhältnis geschuldet, welches dann nicht mehr einseitig sein kann.
Kann man nun etwas ursächliches, z.B. die Liebe potenzieren?
Tiefgründiger betrachtet vermutlich nicht!
Um etwas zu potenzieren, muss es sich fassen und begrenzen lassen und in irgend einer Weise beschränkt sein. Denn wie könnte Unendlichkeit mehr sein, als Unendlichkeit? So ist es um das bestellt, was reinen Ursprungs ist, es kann nicht mehr sein, als ursächlich ist und wenn es rein ist, dann auch nicht verändert werden.
Vielleicht mag etwas mal mehr im Vordergrund stehen oder weniger, oder auch weniger oder mehr hintergründig kultiviert werden, aber verändern könnte sich an ihrem Zustand selbst nichts. Daher könnte aber auch keiner auf etwas, was allen im tiefsten eigen und ursächlich ist, mehr Anspruch erheben oder es gesondert auf sich beziehen und zuordnen als es allen zugeordnet wäre, denn auf etwas rein Ursächliches ließe sich keinerlei Anspruch erheben, da es in keiner weise von einem abhängig sein kann.
So kommt man bei vielem um ein ernsthaftes Bemühen nicht umhin und meist zeigt sich dann das doch nichts für sich betrachtet so viel wichtiger ist, als alles andere, wenn man es dort betrachtet und in dem Verhältnis, in dem es steht.. man sollte die Kirche besser im Dorf lassen.. jedenfalls nicht fern abseits davon.
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- Die Zuversicht - BG 2:41 -
Devino M.,
21.12.2015, 00:25
- Man kann nicht alles haben.. - KiW -
Devino M.,
22.12.2015, 01:33
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24.12.2015, 23:44
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- Ganz beiläufig.. - BG 2:24 -
Devino M.,
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