Unter und über sich - MdS (alle)
Die Metaphysik der Sitten - I. Kant - Tugendlehre §15
Diese moralische Selbsterkenntnis wird erstlich die schwärmerische Verachtung seiner selbst als Mensch (seiner ganzen Gattung) überhaupt verkennen; denn sie widerspricht sich selbst. - Es kann ja nur durch die herrliche in uns befindliche Anlage zum Guten, welche den Menschen achtungswürdig macht, geschehen, daß er den Menschen, der dieser zuwider handelt (sich selbst, aber nicht die Menschheit in sich), verachtungswürdig findet. - Dann aber widersteht sie auch der eigenliebigen Selbstschätzung, bloße Wünsche, wenn sie mit noch so großer Sehnsucht geschähen, da sie an sich doch tatleer sind und bleiben, für Beweise eines guten Herzens zu halten. (Gebet ist auch nur ein innerlich vor einem Herzenskündiger deklarierter Wunsch.) Unparteilichkeit in Beurteilung unserer selbst in Vergleichung mit dem Gesetz und Aufrichtigkeit im Selstgeständnisse seines inneren moralischen Werts oder Unwerts sind Pflichten gegen sich selbst, die aus jenem ersten Gebot der Selbsterkenntnis unmittelbar folgen.
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Nur sich gutes zu Wünschen mag tatsächlich dazu verleiten, zur Ansicht, man täte damit bereits etwas Gutes, ja auch wenn man meinte, gar anderen etwas vom selben und ähnlichen Guten zu wünschen, doch ist es einem Verlangen ja doch nur näher, denn als dass man damit einem Guten Tuen auch nur irgend etwas hinzugefügt hätte.So ist auch guter Meinung zu sein, ohne Aufklärung dabei, welcher Bedeutung etwas sei, vielleicht oder auch wahrscheinlich, nichts, was wesentlich zum Guten zählt. Denn selbst wen umzubringen, wird gar noch zur guten Tat subsumiert, wenn etwas als Grund sich benennen lässt, wodurch es zu etwas Anderem oder auch Höheren zählen soll.
Aber ebenso, wie man sich selbst gar nicht richten kann, denn mit welcher Rechtskräftigkeit, will Gleiches sich selbst verurteilen, denn es führt ja nicht zugleich das Mittel mit sich, über sich hinaus zu gehen, als nur einbeziehen zu können.
Ebenso kann auch etwas aus sich selbst heraus, sich selbst nicht erhöhen, denn dazu müsste es sich teilen und etwas zurücklassen, andernfalls aber sich nur an eine höhere Stätte zu begeben. Denn zu all dem, wird ja etwas Weitergehendes benötigt, was entsprechende Elemente beisteuert und hinzufügt.
Somit, wenn nicht jemand, so doch etwas, das zusätzlich zählt, wird notwendig, woran sich das in einem messen ließe und sich darnach ausrichten. Sei es nun die Menschheit, und so wird auch die gesamte Menschheit einen weitreichenderen Faktor idR. einbringen, als nur eine besondere Minderheit.
So aber hinsichtlich einer Sache auch, hat diese ja außer einem in irgend einem Zusammenhang auch eine Bedeutung, danach lässt sich auch in einem damit und daran arbeiten, aber da ja selbst der Mensch aus vielem, was zusammenkommt, besteht, gibt es so auch vieles, woran und wonach sich etwas ausmachen lässt und so ist auch der Weisheit selbst wohl kein Ende sichtbar...
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zurück aus Berlin ...
Nur sich gutes zu Wünschen mag tatsächlich dazu verleiten | f
so wird auch die gesamte Menschheit | Summe
So aber hinsichtlich einer Sache auch | f
Tugendlehre §15
Selbsterkenntnis zerstört mindestens Tugendlehre §15.
Tugendlehre ohne okkulte Persönlichkeit heißt Planet.
(by Monte Rosa)
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