Vor sich selbst davon laufen? - BG 14:12 (alle)

Devino M., Freitag, 02. Oktober 2015, 01:48 (vor 3387 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 14:12

Yogananda:
Ein Überwiegen von Rajas verursacht Gier, Tätigkeit, Arbeitseifer, Ruhelosigkeit und Wünsche.

Prabhupada:
O Oberhaupt der Bharatas, wenn die Erscheinungsweise der Leidenschaft zunimmt, entwickeln sich die Anzeichen großer Anhaftung, fruchtbringender Tätigkeiten, intensiver Bemühung sowie unbeherrschbarer Wünsche und Verlangen.

Reclam:
Entfaltet die Geschäftigkeit
Und Unruhe die höchste Kraft,
Dann hat, o Stier der Bharatas!
Stets obsiegt die "Leidenschaft".

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Wenn man die Tugendhaftigkeit nimmt, dann wäre es vergleichbar damit, dass man bei sich selbst ist und eher in seiner Mitte ruht. Bei der Leidenschaft wäre es so, dass man stets vor sich selbst auf der Flucht ist und vermeidet, sich selbst zu begegnen. Und bei der Trägheit ist es so, dass man seinem Selbst hinterherdackelt, es aber nicht erreicht, weil es einem scheinbar zu viel abverlangt (und doch wäre es nur dieses und ähnliches, was abverlangt würde, was man weder bräuchte noch ist).

Man sollte schon seine gesunden Grenzen akzeptieren, denn ob man resigniert und in die Trägheit fällt, oder versucht so schnell zu rennen, dass einem diese nicht bewusst werden, mit beidem vermeidet man nur, dort anzusetzen, wo es für einen Not tut und wo man am meisten mit erreicht.

Es geht nicht um viele Dinge, es geht nur um die wesentlichen und notwendigen Dinge und dann vielleicht noch die, die einem Freude bereiten. Was soll man denn auch sonst mit allem anderen anfangen? Wieso sich auch irgend welche Nummern anziehen, ohne die man viel glücklicher dran ist und die man vielleicht lange nicht mehr wegbekommt.

Etwas abarbeiten ist etwas anderes, als sich Arbeit aufzuladen. Und wenn man soweit kommt und sich die Möglichkeit eröffnet an derlei Dingen wie der Selbstverwirklichung zu arbeiten, was ein sehr großes Privileg ist und man anfängt diese riesige Vorratskammer mit Schätzen zu füllen, dann sollte man mit sehr viel bedacht daran gehen, was man dann anfasst und einlagert.

So wird es ohnehin nicht ausbleiben, dass man mit vielem konfrontiert wird, was einem nicht unbedingt behagt, sobald man einzelne Themen abarbeitet und man wird hinreichend zu tuen bekommen unterwegs, als das man sich danach verreißen muss.

Auch ist gemäß Share-International die Selbstverwirklichung ein Baby von Maitreya, was wohl noch sehr lange ein Kernpunkt bleiben wird in der Menschlichen Entwicklung. Aber es wird wohl schon erfordern, dass man zumindest gewisse Hausaufgaben erst erledigt, bevor man sich daran begeben können wird.


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