Fassetten - KdU (alle)

Devino M., Dienstag, 15. September 2015, 01:43 (vor 3404 Tagen) @ Devino M.

Kritik der Urteilskraft - I. Kant - §87

Es gibt eine physische Teleologie, welche einen für unsere theoretisch reflektierende Urteilskraft hinreichenden Beweisgrund an die Hand gibt, das Dasein einer verständigen Weltursache anzunehmen.
Wir finden aber in uns selbst, und noch mehr in dem Begriffe eines vernünftigen mit Freiheit (seiner Kausalität) begabten Wesens überhaupt, auch eine moralische Teleologie, die aber, weil die Zweckbeziehung in uns selbst a priori, samt dem Gesetze derselben, bestimmt, mithin als notwendig erkannt werden kann, zu diesem Behuf keiner verständigen Ursache außer uns für diese innere Gesetzmäßigkeit bedarf: so wenig, als wir bei dem, was wir in den geometrischen Eigenschaften der Figuren (für allerlei mögliche Kunstausübung) zweckmäßig finden, auf einen ihnen dieses erteilenden höchsten Verstand hinaus sehen dürfen. Aber diese moralische Teleologie betrifft doch uns, als Weltwesen, und also mit andern Dingen in der Welt verbundene Wesen: auf welche letzteren, entweder als Zwecke oder als Gegenstände in Ansehung deren wir selbst Endzweck sind, unsere Beurteilung zu richten, ebendieselben moralischen Gesetze uns zu Vorschriften machen.

---
An und für sich selber betrachtet, hat Jeder doch ganz klar Recht, es ist alles genauso, wie er es glaubt.

Im Verhältnis gesehen und worauf auch immer bezogen, ist es genauso, wie die Dinge sich zueinander verhalten und positionieren können.

Auf einen Gegenstand bezogen, ist dieser genauso, wie er ist und nicht mehr oder weniger ist, was ihn ausmacht.

Und weil nun alles so ist, wie es ist, kann es nicht mehr oder weniger von Bedeutung sein, für uns, als so, wie wir diesem beimessen und überhaupt beimessen können.

Dagegen im Verhältnis gesehen, kann es aber keine zwei Gegensätzliche Verhältnisse geben, als sich dieses ins Verhältnis fügen lässt und in diesem besehen auch nicht zwei verschiedene Dinge ein und die selbe Position einnehmen.

Ein Gegenstand ist an sich zu mehr nicht ausgelegt, als seine Funktionen ihm verstatten, dennoch kann er im Verhältnis andere Fassetten einbringen, die sich aus dem Verhältnis ergeben können und dazu kann der Gegenstand auch für Jemanden etwas bedeuten und scheinbar etwas bei sich führen, was dem Gegenstande selbst gar nicht inhärent ist.

Hat man etwas bestimmtes vor Augen, dann kann vieles andere womöglich aus dem Sichtfeld sein, bewegt man sich nur darauf zu, dann womöglich von vielen anderen Dingen weg. In dem Zusammenhang könnte sich die Frage stellen, ob man sich hinreichend umgeschaut hat, bevor man diesem Ziel allein sich verschreibt und aus einem Blickwinkel heraus, obwohl selbst dieses Etwas, verschiedene Fassetten haben könnte, die man nicht mitbekommen mag, wird man diese dennoch ja auch mit bekommen. Wenn etwas nicht den Anspruch erheben kann, wahrhaftig und absolut zu sein, und einen solchen Anspruch wird dieses, was so ist, nicht stellen und erst recht nicht brauchen, dann wird etwas desto wahrhaftiger sein, je umfassender es ist und je mehr es einzubeziehen und zur Synthese zu bringen vermag und weniger, was man für sich diesem einräumt.. es beginnt wohl damit, dass doch alles mehr als eine Fassette hat.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum