Zweck kommt zugute, Mittel macht schnute - KdU (alle)

Devino M., Dienstag, 18. August 2015, 01:44 (vor 3432 Tagen) @ Devino M.

Kritik der Urteilskraft - I. Kant -
§ 82. Von dem teleologischen System in dem äußern Verhältnisse organisierter Wesen

Unter der äußern Zweckmäßigkeit verstehe ich diejenige, da ein Ding der Natur einem andern als Mittel zum Zwecke dient. Nun können Dinge, die keine innere Zweckmäßigkeit haben, oder zu ihrer Möglichkeit voraussetzen, z.B. Erden, Luft, Wasser usw. gleichwohl äußerlich, d.i. im Verhältnis auf andere Wesen, sehr zweckmäßig sein; aber diese müssen jederzeit organisierte Wesen, d.i. Naturzwecke sein, denn sonst könnten jene auch nicht als Mittel beurteilt werden. So können Wasser, Luft, und Erden nicht als Mittel zur Anhäufung von Gebirgen angesehen werden, weil diese an sich gar nichts enthalten, was einen Grund ihrer Möglichkeit nach Zwecken erforderte, worauf in Beziehung also ihre Ursache niemals unter dem Prädikate eines Mittels (das dazu nützte) vorgestellt werden kann.

Die äußere Zweckmäßigkeit ist ein ganz anderer Begriff, als der Begriff der innern, welche mit der Möglichkeit eines Gegenstandes, unangesehen ob seine Wirklichkeit selbst Zweck sei oder nicht, verbunden ist.
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Ein Zweck drum fasst die Mittel, die Mittel nicht den Zweck, so kann das Eine halten, das Andere was verspricht, und beides nur zusammen, hält ohne das es bricht.

Die Mittel daher sind zu Diensten berufen, wenn sie sind vom Zwecke dafür gerufen.
Der Äußere sie erst bedient, bis ihre Hilfe er verdient,
der Innere sie berufen kann, wenn sie dem folgen irgendwann.

Der Zweck kommt zugute, das Mittel macht schnute,
doch nur beides Hand in Hand, schafft zusammen dieses Band.

Es folgt doch noch viel mehr, wo es hilft allen sehr,
ein organisiertes Wesen entsteht, was dies dann versteht,
was alles zusammengeführt, was es hat berührt.


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