Theorie und Praxis - KdU (alle)

Devino M., Mittwoch, 05. November 2014, 00:57 (vor 3717 Tagen) @ Devino M.

Kritik der Urteilskraft - I. Kant - §78
Von der Vereinigung des Prinzips des allgemeinen Mechanismus der Materie mit dem Teleologischen in der Technik der Natur

.. Nun ist aber das gemeinschaftliche Prinzip der mechanischen einerseits und der teleologischen Ableitung andererseits das Übersinnliche, welches wir der Natur als Phänomen unterlegen müssen. Von diesem aber können wir uns in theoretischer Absicht nicht den mindesten bejahenden bestimmten Begriff machen. ...
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Erst im Verhältnis und Umgang lernt man die Dinge durch sich und auch in sich selber kennen. Die Theorie als eine Art Konzept, vergleichbar einer Landkarte, mag zur Orientierung beitragen, die Gegend kann man damit und wie sie auf einen wirkt aber nicht erfahren.

So kann man zwar auch zur Überzeugung gelangen, im Rückblick, auf die in einer bestimmten Weise zugebrachte Zeit, dass daraus kein Gut erwächst, aber erst wenn man daran geht etwas daran zu ändern und umzugestalten, lernt man die Arten von Widerstand in sich überhaupt mal kennen, die einen zunächst auf eine Ausdauerprobe einladen und stellen werden.

Bis man sich soweit durchgerungen hat, rückblickend sagen zu können, das aus den Bestrebungen ein Gut erwachsen kann und auch hervorgeht, wird man sich von jeder Praxisfernen Ideologie genauso distanziert haben, wie von dem Gedanken sich entfernen, es könnte einen etwas anderes erfüllter hinterlassen, als das in sich zu kultivieren, was dienlich ist, im Vergleich zu dem, was lediglich angenehm scheint und gefällt.

Dann wundert man sich, warum man sich gegen scheinbar unangenehme Aufgaben und Dinge aufgelehnt hatte, die es ja nur vor allem waren, weil man sie zu diesen erklärt hatte und um wie viel glücklicher man doch ist, die förderlichen Dinge anzusammeln, anstatt sich dagegen zu sträuben und der Aufwand den man in beide Richtungen aufbringen kann, nahezu gleich ist, denn nur so viel wie einem möglich ist, ist gegeben. Und dann merkt man auch, ob Vergnügungen einen mehr vergnügt hinterlassen als die freiwilligen Arbeiten die man auf sich nimmt und womit man wonach erfüllt ist.

Wenn man dem Höheren sich annähern will, so sollte man sich in ähnlicher Weise den Dingen widmen, wie Dasjenige und eine größere Freude kanns kaum geben, als sich diesem anzunähern und es feststellen zu können und zu erfahren!


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