Der Pfad zur Linken & Hürden anerkennen lernen - Regel IX (alle)
Eine Abhandlung über weisse Magie - Alice A. Bailey - Regel IX - S.~293-295
Ist die Aufmerksamkeit des Denkers auf der Mentalebene konzentriert, dann wird der Fortschritt seiner manifestierten Gedanken sicher und unvermeidlich sein. Wenn man die Idee klar erfasst, die Aufmerksamkeit genau konzentriert und die Energie oder den Lebensaspekt beharrlich zur Anwendung bringt, dann werden die Gedanken unwiderstehlich auf der physischen Ebene in Erscheinung treten und sich dort als wirkungsvolle Tätigkeit entfalten.
Dieser Gedanke muss gut beachtet werden, wenn man die Gefahren des linken Pfades vermeiden will. Ich möchte hier einige kurze Angaben machen, die zu einem besseren Verständnis des Wortes vom «Pfad zur linken Hand» führen werden. Wir befassen uns hier hauptsächlich mit jenen Gedankenformen, die der Mensch erschafft.
1. Der Pfad zur Linken hat mit dem Materieaspekt zu tun, und das Leben, das in die Form eingegossen wird, dient nur dazu, die Atome in der Substanz zu beleben. Die Wirkkraft des Liebes-Aspektes, den ja die Seele anwendet, fehlt.
2. Die erschaffene Form besteht aus Mentalstoff, Astralstoff und physischer Substanz. Es fehlt die Mitwirkung der Seele. Ihre Absicht geht nach Entwicklung der Form, aber nicht nach Seelenäusserung.
3. Der Pfad zur Linken ist deshalb der Pfad des Fortschritts für die Substanz oder Materie. Er ist nicht der Pfad des Fortschritts für den Seelenaspekt. Es ist der «Weg des Heiligen Geistes», aber nicht der Weg des Gottessohnes. Ich drücke diese Wahrheit in solchen Worten aus, da sie im besonderen dazu dient, den Unterschied klarzumachen, und doch die in sich geschlossene Ganzheit von Substanz-Materie und deren Einheit innerhalb des Einen Lebens bewahrt und behält.
4. Alle in jedem Stadium erschaffenen Formen sind entweder auf den linken Pfad beschränkt oder aber schliessen ihn mit ein und gehen noch über ihn hinaus, und folgen somit dem Pfad zur rechten Hand. Dieser Satz bietet Stoff zum Nachdenken; sein Sinn ist schwierig zu begreifen. Es sollte bedacht werden, dass alle Formen bis zu einem gewissen Punkt gleich sind, ob sie nun dem rechten oder linken Pfad folgen; sie schreiten durch dieselbe Stufenfolge und erscheinen zu einem bestimmten Zeitpunkt ihrer Laufbahn gleichartig und ähnlich. Erst wenn ihr Vorhaben in Erscheinung tritt, wird der Unterschied offenbar und deshalb ist die Schulung des Aspiranten zu rechten Motiven eine Vorbereitungsstufe für wahres okkultes Wirken.
Man könnte nun fragen: Was ist mit okkultem Wirken gemeint?
Zu wahrem okkulten Wirken gehört:
1. Fühlungnahme mit dem Plan.
2. Das rechte Verlangen nach Mitarbeit am Plan.
3. Der Aufbau von Gedankenformen und die Beschränkung der Aufmerksamkeit des Schöpfers dieser Gedankenformen auf die Mentalebene. Dies geschieht mit einer derartigen Kraft, dass die erschaffenen Gedankenformen einen eigenen Lebenszyklus haben und es ihnen immer gelingt, sich zu manifestieren und ihre Aufgabe zu erfüllen.
4. Die Lenkung der Gedankenformen von der Mentalebene aus und die Beschränkung der Aufmerksamkeit auf dieses spezifische Unterfangen mit dem Wissen, dass rechte Gedanken und rechte Orientierung zu rechtem Wirken und zur sicheren Vermeidung des linken Pfades führen.
Das ist eine Lektion, die von den Aspiranten wenig geschätzt wird. Sie setzen sich mit emotionellen Wünschen für das Erscheinen ihrer Gedankenformen und für die Manifestierung der Idee ein. Sie verbringen viel Zeit damit, orthodoxen Arbeitsmethoden zu folgen und sich auf der physischen Ebene zu betätigen. Sie nutzen sich ab, indem sie sich mit der Form, die sie erschaffen haben, identifizieren, anstatt von ihr Abstand zu halten und lediglich als lenkende Kraft zu handeln. Lernt auf der Ebene des Denkvermögens zu wirken. Baut dort eure Form auf und denkt daran, dass, wenn ihr euch in die Form versenkt, für die ihr verantwortlich seid, sie euch beherrschen kann und ihr von ihr besessen werden könnt; dann wird die Form und nicht der Zweck ihres Daseins zum dominierenden Faktor. Wenn die Form herrscht, dann besteht die Gefahr, dass sie in die falsche Richtung gelenkt wird, zum linken Pfad hinfindet und so die Macht der Materie und deren Herrschaft über empfindende Seelen verstärkt.
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Wessen Geist ein Kind ist, lässt sich wohl mehr an der langfristigen Wirkung und weniger an der Erscheinung oder kurzweiligen Effekten erkennen. Schlussendlich weben doch alle am selben Teppich, wäre der Teppich nur rechts lang geknüpft, hätte er nicht die Dichte und Festigkeit sowie Qualität, wie wenn er auch links lang geknüpft wäre. Es heißt auch, Not macht erfinderisch. Gäbe es überhaupt gewisse Feinheiten ohne das Linksgepolte? Wäre die Versuchung da nicht, wo sie auftaucht, wüsste man überhaupt, ob man gewissen Versuchungen gewachsen ist?
Vielfalt wird kaum aus Einseitigkeit erwachsen, sondern aus jeder gebotenen Möglichkeit. Wo man sich drüber aufregen könnte, könnte man ebenso das Jeweilige in seiner Stellung respektieren, wenngleich dies nicht immer leicht fallen wird.
Aber das in jeweiliger Stellung befindliche bringt ja das größere Opfer, ob es dort verharrt, weil es nicht anders kann, oder nicht anders will, es trägt am Ende doch zum Gesamten und Ganzen bei, auf die eine oder andere Weise.
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