3. Achte nicht auf die Überlegungen der Welt - Regel XIV (alle)

Devino M., Mittwoch, 12. Februar 2014, 23:20 (vor 3997 Tagen) @ Devino M.

3. Achte nicht auf die gescheiten Überlegungen weltlicher Wissenschaft und weltlicher Klugheit. Wenn der Aspirant in sich die Fähigkeit heranbilden muss, allein zu gehen, wenn er die Kraft entwickeln muss, in allen Dingen wahrhaftig zu sein, so ist es für ihn ebenso nötig, seinen Mut auszubilden. Er wird der Meinung der Welt konsequent entgegentreten müssen, auch wenn sie sich in der besten Weise äussert; und dies wird immer wieder notwendig sein. Er muss lernen, das Rechte zu tun, so wie er es sieht und erkennt, ohne Rücksicht auf die Meinung auch der grössten und meistgenannten Menschen der Erde. Er muss sich auf sich selbst verlassen und den Beschlüssen folgen, die er selbst in den Augenblicken geistiger Kommunion und Erleuchtung gefasst hat. Gerade hier versagen so viele Aspiranten. Sie handeln nicht nach bestem Wissen; es gelingt ihnen nicht, bis ins einzelne so zu handeln, wie es ihnen die innere Stimme sagt; sie lassen bestimmte Dinge ungetan, zu denen sie in ihren Meditationsaugenblicken veranlasst wurden, und sprechen nicht das Wort, das ihr geistiger Ratgeber, das Selbst, sie zu sprechen drängt. Aus der Anhäufung all dieser unerfüllten Einzelheiten ergeben sich dann die grossen Misserfolge.

Es gibt im Leben eines Jüngers keine Lappalien, und ein ungesprochenes Wort, eine nicht ausgeführte Handlung können sich als der Umstand erweisen, der den Menschen von der Einweihung abhält.
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Wenn die Überlegungen der Welt zum Heil führten, bedürfte es keines Heils mehr, aber darauf zielen diese nicht ab, sondern richten sich selbst nach dem Bestrebungen der Maßen und führen somit nirgend wohin, außer evtl. allgemein zweckdienlich zu sein.

Wann bringt man überhaupt etwas zur Sprache oder auch nicht?
Wenngleich es pauschal dafür sicher keine Antwort geben kann, wären evtl. drei Punkte beachtenswert:
1. Wenn es Notwendig ist um vor Schaden zu bewahren oder wesentlich Anderen weiterhilft.
2. Wenn es Allgemein von Nutzen ist und irgendwo hilfreich zum Gesamten beiträgt, als Nachteiliges daraus entstehen sollte.
3. Wenn es keinem weiter hilft und dient und der Schaden größer wäre oder es einfach nutzlos ist, als denn etwas sinnvolles daraus entstehen kann, dann sollte man es wohl besser nicht zur Sprache bringen.

Etwas nicht zu sagen, heißt also noch lange nicht, die rechte Entscheidung getroffen zu haben! Wenn man sicher ist, einen geistigen Weg zu beschreiten, sollte man ohnehin nicht alles, womit man zu tuen bekommt, nach weltlichen Schemata betrachten, sondern eine Hintertür für die geistige Wirklichkeit und Wirkungsweise offen lassen.


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