Das Beschreiten des Weges - Regel XIV (alle)
Eine Abhandlung über weisse Magie - Alice A. Bailey - Regel XIV - S.~618-620:
Das Beschreiten des Weges.
Bei der Besprechung der vierzehnten Regel haben wir gesehen, dass jetzt der kritische Punkt der äusseren Gestaltung im magischen Wirken vom Aspiranten erreicht worden ist. Er ist bemüht, ein magischer Schöpfer zu werden und zweierlei zu vollbringen:
1. Sein Instrument oder seinen Kontaktmechanismus neu zu erschaffen, so dass der Sonnenengel ein Manifestationsmittel hat, das der Wirklichkeit angemessenen Ausdruck verleihen kann. Dazu gehört, wie schon bemerkt, der rechte Typus, die rechte Qualität, Stärke und Geschwindigkeit.
2. Jene hilfreichen Ausdrucksformen in der Aussenwelt zu erschaffen, vermittels derer die darin verkörperte Energie - die durch die neuerschaffenen Hüllen strömt - der Welt dienen kann.
Im ersten Fall befasst sich der Aspirant mit sich selbst, da er in seinem eigenen Kreis arbeitet und so lernt, sich selbst zu erkennen, sich umzuwandeln und seinen äusseren Formaspekt neu aufzubauen. Im anderen Fall lernt er, ein Diener der Menschheit zu sein und jene Ausdrucksformen zu bilden, welche die neuen Ideen, Prinzipien und Vorstellungen verkörpern, die unseren Menschheitsfortschritt beherrschen und abrunden müssen.
Denkt daran, dass kein Mensch ein Jünger ist, so wie ein Meister dieses Wort versteht, wenn er nicht ein Pionier ist. Wenn die geistige Wahrheit einen Widerhall findet, wenn eine wirkliche Freude an vorwärtsweisenden Idealen, eine frohe Zustimmung zu den Wahrheiten des Neuen Zeitalters vorhanden ist, - so macht doch all dies noch keinen Jünger aus. Wäre es so, dann wären die Reihen der Jünger schnell aufgefüllt, doch das ist leider nicht der Fall. Die Fähigkeit, ein Verständnis für die nächsten Erkenntnisse zu gewinnen, die dem menschlichen Denken bevorstehen, - sie kennzeichnet den Aspiranten, der vor der angenommenen Jüngerschaft steht; die aus der Feuerprobe anstrengender innerer Erfahrung erarbeitete Fähigkeit, das unmittelbare Zukunftsbild zu erschauen und jene Grundideen zu erfassen, die das Denkvermögen notwendigerweise einhüllen muss, - das gibt einem Menschen das Recht ein anerkannter Mitarbeiter am Plan zu sein (anerkannt von den Grossen, wenn auch nicht anerkannt von der Welt). Wenn man die richtige geistige Einstellung und Aspiration erreicht hat und diese beharrlich beibehält, ganz gleich welche Verwirrungen etwa im Leben auf der physischen Ebene bestehen -, dann zeigt eben das jenen Beobachtern, welche nach Helfern suchen, an, dass hier ein Mensch ist, dem man einen kleinen Aspekt des von ihnen unternommenen Werkes anvertrauen kann; die Fähigkeit, das niedere Selbst zu vergessen und untertauchen zu lassen in der Aufgabe, die Welt unter dem Seelenimpuls zu leiten, - sie hebt einen Menschen aus den Reihen der strebenden Mystiker heraus in die Reihen der praktisch und dennoch mystisch denkenden Okkultisten.
Es ist eine ausgesprochen praktische Arbeit, zu der wir uns verpflichtet haben; sie hat dazu solche Ausmasse, dass sie die ganze Aufmerksamkeit und Zeit eines Menschen, selbst sein ganzes Gedankenleben, in Anspruch nimmt; und sie bringt ihn zu einer wirksamen Entfaltung seiner Persönlichkeitsaufgabe, die ihm durch karmische Begrenzungen und ererbte Neigungen auferlegt wird sowie zu einer beharrlichen Hinwendung zu magisch-schöpferischem Wirken. Jüngerschaft ist eine Synthese von harter Arbeit, intellektueller Entfaltung, beharrlichem geistigem Streben und geistiger Orientierung; dazu kommen die seltenen Qualitäten positiver Harmlosigkeit und des offenen Auges, das nach Belieben in die Welt der Wirklichkeit hineinschaut.
Es sollten dem Jünger bestimmte Überlegungen nahegebracht werden, die wir um der Klarheit willen aufzählen wollen. Um ein Adept zu werden, muss der Jünger folgenden Geboten gehorchen:
1. Erforsche den Weg.
2. Gehorche den inneren Impulsen der Seele.
3. Kümmere dich nicht um weltliche Überlegungen oder Rücksichten.
4. Führe ein Leben, das anderen als Beispiel dient.
Diese vier Forderungen mögen beim ersten oberflächlichen Lesen leicht erfüllbar klingen; wenn man sie jedoch sorgfältig studiert, so wird es deutlich werden, warum ein Adept «die seltene Blüte einer Generation suchender Menschen» ist. Wir wollen einmal diese vier Punkte nacheinander durchgehen.
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Man muss bereit sein jeder Enttäuschung entgegen zu treten, denn das Ziel ist ja jede Täuschung aus dem Wege zu räumen. Aber was hat man auch zu verlieren? Außer vielleicht das kleine Selbst (bei der Selbstentäußerung), aber es bleibt ja einem immer noch das andere umfassendere Selbst (bei der Selbsterkenntnis).
Man kann nichts verlieren (außer was ohnehin nicht dauerhaft zu einem gehört), wenn man seinem eigenen Weg beharrlich folgt!
Eine der Schwierigkeiten liegt darin, alles zu personifizieren (was letzten Endes auch ein Indikator dessen ist, wo man sich selbst identifiziert hält). Es können viele Schichten mit einem in Verbindung stehen und ebenso kann vieles zum Ausdruck kommen, was schlussendlich nur wenig direkt mit einem zu tuen hat, aber dadurch nicht gleich weniger mit einem in Verbindung steht. Mit einer größeren Unpersönlichkeit wird man wesentlich weniger Zwischenstopps einlegen müssen um etwas wieder auseinander zu klamüsern. Denn ob es einem beliebt oder nicht, man steht mit dem Kontext und im Zusammenhang zum großen Ganzen, in dem man nunmal steht und die Arbeitsmittel und das Arbeitsumfeld ist eben nur das, was es ist.
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- Unter tausenden von Menschen - BG 7:3 -
Devino M.,
09.02.2014, 14:24
- Das Beschreiten des Weges - Regel XIV -
Devino M.,
09.02.2014, 14:51
- 1. Erforsche den Weg - Regel XIV - Devino M., 10.02.2014, 19:39
- 2. Gehorche den inneren Impulsen der Seele - Regel XIV - Devino M., 11.02.2014, 17:25
- 3. Achte nicht auf die Überlegungen der Welt - Regel XIV - Devino M., 12.02.2014, 23:20
- 4. Führe ein Leben, das ein Beispiel ist - Regel XIV - Devino M., 14.02.2014, 00:32
- Eine ausgesprochen praktische Arbeit - Devino M., 06.02.2019, 00:04
- Maßstab und Nachahmung - BG 3:21 - Devino M., 15.02.2014, 19:08
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Devino M.,
09.02.2014, 14:51