Über Zentrierung und wie man richtig stirbt - Regel XI (alle)

Devino M., Donnerstag, 26. Dezember 2013, 13:27 (vor 4030 Tagen) @ Devino M.

Eine Abhandlung über weisse Magie - Alice A. Bailey - Regel XI
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Der zweite Punkt, der begriffen werden muss, ist der, dass es eine «Technik des Sterbens» und eine Schulung während des Lebens gibt, die schliesslich zur Nutzanwendung dieser Technik hinführen kann.

Was die Schulung betrifft, der sich ein Mensch unterziehen kann, so werde ich einige Angaben machen, die einem Grossteil der Arbeit, die jetzt von den Aspiranten geleistet wird, eine neue Bedeutung geben werden. Die Älteren Brüder der Menschheit, welche viele Jahrhunderte lang die Menschen geleitet haben, bereiten jetzt emsig Leute für den nächsten grossen Schritt vor, der unternommen werden muss. Dieser Schritt wird eine Kontinuität des Bewusstseins bringen, die alle Furcht vor dem Tod beseitigen und die physische Ebene in eine solch enge Beziehung zur astralen bringen wird, dass beide in Wirklichkeit nur noch eine einzige Ebene bilden werden. So wie zwischen den verschiedenen Aspekten des Menschen eine Einswerdung zustandekommen muss, genau so muss eine ähnliche Vereinheitlichung der verschiedenen Aspekte des planetarischen Lebens stattfinden. Die Ebenen müssen so geeint werden wie Seele und Körper. Das ist zwischen der ätherischen und der physischen Ebene weitgehend erreicht worden. Nun wird die Vereinigung zwischen der physischen und der astralen Ebene rasch vorangebracht.

Bei der Arbeit, die jetzt von den Forschern auf allen Gebieten menschlichen Denkens und Lebens geleistet wird, kommt diese Vereinigung voran, und in der Schulung, die jetzt für ernste und aufrichtige Aspiranten vorgeschlagen wird, gibt es noch andere Ziele als nur jenes, Seele und Körper einswerden zu lassen. Sie werden jedoch nicht besonders hervorgehoben, dank des Talentes der Menschen, auf die falschen Dinge ungebührlichen Nachdruck zu legen. Man könnte wohl fragen, ob es möglich ist, eine Reihe von einfachen Regeln zu geben, die jetzt von all denen befolgt werden könnten, die einen solchen Rhythmus herstellen möchten, dass nicht nur das Leben selbst planvoll gestaltet und konstruktiv wird, sondern dass es auch kein Problem bilden und keine Schwierigkeiten mehr geben wird, wenn der Augenblick zum Verlassen der äusseren Hülle gekommen ist. Ich will euch deshalb vier einfache Regeln geben, die mit vielem, was alle Studierenden jetzt tun, eng verquickt sind.

1. Lernt, im Kopf konzentriert zu bleiben durch geistige Vorstellung und Meditation und durch die beharrliche Übung der Konzentration; entwickelt immer mehr die Fähigkeit, als der König zu leben, der seinen Thron zwischen den Augenbrauen hat. Dies ist eine Regel, die auf die Dinge des alltäglichen Lebens angewendet werden kann.

2. Lernt, mit dem Herzen zu dienen, anstatt emotionell auf einer Aktivität zu beharren, die darnach trachtet, die Angelegenheiten anderer zu lenken. Vor einer jeden solchen Tätigkeit sollte man sich zwei Fragen beantworten: Leiste ich diesen Dienst als Einzelner einem Einzelnen, oder leiste ich ihn als Gruppenmitglied einer Gruppe? Ist mein Motiv ein Impuls des Ego, oder werde ich dazu veranlasst durch Gefühlswallungen, durch den Ehrgeiz zu glänzen, und weil ich gern geliebt und bewundert werden möchte? Dies beides wird dazu führen, dass die Lebensenergien oberhalb des Zwerchfells konzentriert werden und dass dadurch die Anziehungskraft des Sonnengeflechts aufgehoben wird. Infolgedessen wird dieses Zentrum immer mehr zur Untätigkeit gezwungen, und es wird nicht mehr so sehr die Gefahr bestehen, dass das Gewebe an dieser Stelle durchlöchert wird.

3. Lernt, beim Schlafengehen euer Bewusstsein in den Kopf zurückzuziehen. Das sollte als eine zielbewusste Übung unmittelbar vor dem Einschlafen ausgeführt werden. Man sollte sich nicht erlauben, einfach in den Schlaf abzusinken, sondern sollte sich bemühen, das Bewusstsein unbeeinträchtigt zu erhalten, bis ein bewusster Übergang auf die Astralebene erfolgt. Es sollte Entspannung, genaue Aufmerksamkeit und ein beharrliches Aufwärtsziehen in das Kopfzentrum versucht werden, denn solange der Aspirant nicht gelernt hat, sich aller Vorgänge während des Einschlafens ständig bewusst zu sein und gleichzeitig seine positive Wirklichkeit zu bewahren, besteht Gefahr in dieser Arbeit. Die ersten Schritte müssen mit Einsicht unternommen werden, und man muss sie dann viele Jahre lang befolgen, bis man die Gewandtheit im Zurückziehen erreicht hat.

4. Verzeichnet und beobachtet alle Erscheinungen, die mit dem Zurückziehungsprozess verbunden sind, sei es nun in der Meditation oder vor dem Einschlafen. Man wird zum Beispiel finden, dass manche Leute kurz nach dem Einschlafen beinahe schmerzhaft aufschrecken. Das ist darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein durch ein Gewebe hinausschlüpft, das nicht frei genug ist, durch eine Öffnung, die teilweise geschlossen ist. Andere hören vielleicht ein starkes, lautes Schnappen in der Kopfgegend. Das wird durch die Lebenslüfte im Kopf verursacht, die wir für gewöhnlich nicht wahrnehmen; es kommt durch eine innere Gehörsempfindlichkeit zustande, wodurch man Töne wahrnimmt, die zwar immer vorhanden sind, aber im allgemeinen nicht registriert werden. Andere sehen beim Einschlafen Licht oder Farbwolken, oder violette Fahnen und Lichtbänder, die alle ätherische Erscheinungen sind. Diese Phänomene, die keine reale Bedeutung haben, stehen alle in Verbindung mit dem Lebenskörper, mit Pranaströmungen und mit dem Lichtgewebe.

Wenn man dies gewohnheitsmässig ausführt und diese vier Regeln über einen Zeitraum von Jahren weiter befolgt, wird das viel dazu beitragen, die «Technik des Sterbens» zu erleichtern, denn der Mensch, der gelernt hat, seinen Körper beim Einschlafen in die Hand zu bekommen, hat viel vor dem voraus, der diesem Vorgang niemals seine Aufmerksamkeit schenkt.
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Weniger auf das Spektakuläre achten und sich von Phänomenen beeindrucken lassen.
Im Zweifelsfalle ist das, was einen beeindruckt, der Punkt an dem noch Gelassenheit mangelt. Man kann sich auch Vorstellen, dass man irgendwann an dem Punkt ankommen muss, wo dies alles an Bedeutung verliert, weil man darüber hinaus gewachsen ist. Und wozu sich von irgend etwas aufhalten lassen, dass noch nicht die Erlösung ausmacht?


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