Über Ausgeglichenheit - BG 14:22-25 (alle)

Devino M., Montag, 23. Dezember 2013, 23:40 (vor 4048 Tagen) @ Devino M.


Bhagavadgita 14:22-25
Wer, wo ein "Guna" ihm erscheint,
Er darum diesen doch nicht hasst,
Nach andern "Gunas" nicht begehrt,
Im Geiste ruhig und gefasst;

Wer gleichsam unbeteiligt bleibt
Bei eines "Guna" Gegenwart,
Wer denkt, "ein Guna treibt sein Spiel",
Und deshalb stets den Gleichmut wahrt;

Wer standhaft ist in Freud` und Leid,
Wem gleich ist Scholle, Stein und Gold,
Wer gleich sich bleibt, wenn man ihn schmäht
Und wenn man ihm Bewund`rung zollt;

Wem gleich ist Ehre oder Schmach,
Ob Freund, ob Gegner unterliegt,
Wer jeder Tat entsagt, der hat
Der "Eigenschaften" Macht besiegt.

Bhagavad Gita 14:22-25
O Pandava, (Arjuna), wer weder das Vorhandensein der Gunas - Erleuchtung, Tätigkeit, Unwissenheit - verabscheut noch deren Nichtvorhandensein beklagt;

wen die drei Seinszustände nicht beunruhigen und nicht verwirren, wer sie allein in aller Schöpfung wirken sieht; wer geistig nicht mehr schwankt und wer in seinem SELBST verankert ist;

wen Freud und Leid, Lob und Tadel nicht beeinflussen, wer sich geborgen fühlt in seiner göttlichen Natur; wem alle Dinge gleichbedeutend sind - ob Lehm, ob Stein, ob Gold; wer angenehmen und unangenehmen (Menschen und Erlebnissen) mit gleicher Einstellung begegnet; wer festen Geistes ist;

wer sich von Achtung und Verachtung nicht beeinflussen lässt; wer Freund und Feind auf gleiche Art behandelt; wer sich nicht täuscht und meint, er sei der Handelnde - nur der hat die drei Eigenschaften überwunden!

Wer verzichtet freiwillig auf Freude? Einfach so?
Keiner muss auf Freude verzichten!
Nur, wo würde denn Vernunft ihre Grenze ziehen?

Vermutlich wären die Zustände zwischen Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt wohl grenzwertig. Die klingende Freude, gänzlich unabhängig allem, was einem begegnet ist wohl der Idealzustand, da es unabhängig aller äußeren Umstände, aus einem selbst entspringt. Aber wo ist sonst ein gesundes Maß angelegt?

Vielleicht indem man nicht mehr will, als sich auf natürliche weise ergibt.
Wenn man anfängt die Dinge auszureizen und auf die Spitze zu treiben, dann nimmt man sich in gewissem Sinne Anleihen aus der Gegebenheit und dem, was damit verbunden ist, man macht sich davon also abhängig, dieses wieder auszupendeln, führt dann eben zu dem gegenteiligen Zustand der nachfolgenden Betrübnis.

Ähnlich verhält es sich mit sehr vielem, man achte lieber auf das, was in einem ist und arbeite damit, alles was berauschend wirkt, aber nicht die eigens erzeugte Frucht ist, wird einen dazu führen, es wieder abzuzahlen. Auch sind die stillen und leisen Töne in einem, den aufbauschenden vorzuziehen, denn ersteres ist man eher selbst, als letzteres. Ansonsten kann man aus den Dingen oft nicht mehr machen als sie sind, wenn Mehrere ihren Teil beitragen, kann es zu etwas großem werden, aber ein goldenes Kalb, bleibt eben nur ein goldenes Kalb. Man kann drumherum tanzen, muss es aber nicht.


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