J.Vasudev: Das große Subjektive (alle)

Devino M., Montag, 07. September 2020, 11:34 (vor 1325 Tagen) @ Devino M.

"Das Zeichen für Intelligenz ist, dass man sich ständig fragt. Idioten sind immer todsicher in jeder verdammten Sache, die sie in ihrem Leben machen."

- Sadhguru Jaggi Vasudev -
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Die Welt an sich ist für jeden subjektiv. Der objektive Teil mag als gegeben angenommen werden, soweit der objektive Teil einem irgendwo als von einem unabhängig bestehend real erscheint. Doch für den einzelnen zählt nicht die Objektivität, deren Schnittmenge zum großen Gesamten abgeht, sondern es wird die Subjektivität, die irgendwie erkannt und benannt werden kann, als objektiv genommen. Die Objektivität des einzelnen fußt also nicht unwesentlich auf der eigenen Subjektivität und meint allerdings dann nur den in sich erkannten und benannten Anteil des subjektiven Ganzen.

Da alles mehr einer Art ebenenübegreifendem Schichtensystem entspricht, ist das Subjektive in ständiger Veränderung und Bewegung. Die Wahrheit an der Stelle kann also nur mittels der aktuellen Bestandsaufnahme erfolgen und ist immer wieder in der relativen Weise der Aufstellung neu. Erkennt man diese in dem Moment nicht, arbeitet man schlichtweg mit Vorstellungen weiter. Doch ist das, was Objektiv für alle gilt, für den, der damit nicht in Berührung ist, weniger objektiv, als das, was er in sich selbst trägt und von seiner eigenen Subjektivität ihm dieses oder jenes also mehr als objektiv gilt, als die allgemeine Objektivität. Den Wahrheitsanspruch in sich selbst kann man nicht für andere geltend machen. Denn es hat in der Subjektivität eines anderen irgendwo eine andere Bedeutung als für einen selber.

Es ist zwar sogar göttlich sich selbst als Licht, Liebe und Wahrheit zu sehen, doch ist die eigene subjektive Welt, nicht zugleich Objektivität an sich und auch noch nicht notwendig die eine bestimmte Wahrheit für alle anderen. Hat man dies einmal erkannt, dann ist man weit weniger bemüht irgend wen anderes verändern zu wollen um denjenigen an eine Wahrheit anzupassen, noch ist man sich ständig seiner Wahrheit sicher, ohne ständig alles erneut zu prüfen. Und doch zählt für einen alles, was sich an Schichten in einem vorfindet auch als objektiv (in der Weise dass es Einfluss nimmt), und selbst das, was für andere als Nichtigkeit darstellt, kann für jemand anderes in dem Moment die größte fassbare Objektivität abbilden. Jede noch so ungepflegte oder auch gepflegte Schicht an Emanationen, kann einen beträchtlich beeinflussen. Und so wird das Subjektivste zum Objektivsten, obwohl es gar nicht namentlich in Erscheinung treten braucht. Somit ist die wahre Objektivität, eigentlich bloß erkannte Subjektivität im Einzelnen, an sich selbst wäre Subjektivität die sich zum Ausdruck bringt oder eine Schnittmenge darstellt zur weiteren Subjektivität, das was unter Objektivität zählt für den erfahrenden subjektiven Anteil. Alles was also Substanz hat, ist objektiv, selbst wenn man es nicht zur Sprache bringt.


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