Wille zum Sieg heißt Selbstüberwindung - KiW 10:1:3 (alle)

Devino M., Freitag, 07. Juli 2017, 01:55 (vor 2506 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 10:1:3

Würdest du dir denn die Mühe machen, das miteinander zu vereinbaren, was in miteinander in Konflikt stehenden Träumen geschah, oder würdest du nicht beide zusammen abtun, wenn du entdeckst, dass die Wirklichkeit mit keinem von beiden übereinstimmt? Du erinnerst dich nicht ans Wachsein. Wenn du den Heiligen Geist hörst, fühlst du dich vielleicht wohler, weil es dir dann möglich erscheint zu lieben, aber du erinnerst dich noch nicht, dass es einst so war. Und in ebendieser Erinnerung wirst du erkennen, dass es wieder so sein kann. Was möglich ist, wurde noch nicht vollbracht. Doch was einst war, ist auch jetzt so, wenn es ewig ist. Und wenn du dich erinnerst, dann wirst du erkennen, dass das, woran du dich erinnerst, ewig ist und deshalb jetzt ist.
---
Hat man einen unruhigen oder beklemmenden Traum und wird wach davon und daraus, vielleicht auch weil der Traum einem zu bedrohlich wurde und man sich so auf sich selbst besann, dann mag man erleichternd aufatmen, feststellend, dass es nur ein Traum war. Vielleicht war man im Traum drauf und dran irgend eine Lösung für diese jeweilige dort auftretende Bedrohung zu suchen, um diesem in irgend einer Weise zu entfliehen. Aber käme man dann noch auf die Idee, nachdem man weiß, es ist nur ein Traum gewesen, mit den Mitteln des Traumes und so als ob man weiter darin wäre, weiter nach einer Lösung daraus zu suchen? Wohl kaum, denn woraus wollte man sich befreien wollen, was doch gar nicht existiert?!

Und war denn auch wirklich jemand anders im Traum dies, was man zu überwinden suchte, als denn man selbst? In dem meisten Fällen jedenfalls ist alle Bedrohung im Traume nur die, die man sich selbst machte. Denn sonst wäre diese, wenn sie außer einem auch noch läge, nicht gelöst, und folglich der Traum noch nicht wirklich beendet. Erst also dadurch, dass man dieses nur als eigene Konstruktion und als sich selbst erkennt, ist man sogleich auch befreit. Gar nicht unähnlich diesem mag es sein, wenn gegen allerlei Institutionen, die zuvor zu einer Art Feind erklärt wurden, vorgegangen würde. Ohne den vielleicht weit größeren Nutzen, den diese leisten, (an)erkennen zu wollen.

So kann es oft vorkommen, dass etwas bekämpft wird, wofür es überhaupt keine Alternative oder anderweite Lösung gibt, und ohne dies gar nichts besser dran wäre oder da stehen würde. Ja selbst der vermeintliche Fortschritt den man mit der Abschaffung erreichen wollte, wäre eigentlich dasjenige, was einem überhaupt erst ermöglichte nach weiterem Fortschritt zu streben (am eigenen Ast sägen). Denn ist eine tatsächlich bessere und reelle Lösung gefunden, findet sich meist auch angemessener Weg zur Etablierung.

Wie es mit dem Weg der Liebe ist, so ist es mit dem Weg guter Ideen auch. Sie überzeugen aus sich heraus, weil es kein Argument dawider gibt und sich finden ließe. Vor allem ohne dass sich nicht dasjenige, was selbst also dawider so vorginge, sich auf einer elementareren oder weitfassenderen Ebene, selbst daran ginge abzuschaffen, und so also den Weg dort wieder frei zu machen.

Der Wille zum Sieg heißt Selbstüberwindung. Denn wie man sich aus dem Nichtigeren frei macht, als erwachte man aus einem Traume, so wird einem dieses, wie ein vergangener Traum nicht fassen können. Tatsächlich findet das Wachsein bereits zugleich statt, nur dass man sich in diesem Wachsein erst erkennen muss, um es als die eigene reale Möglichkeit annehmen zu können.

Also wird man eines Tages auch erkennen müssen, sobald man ins Allumfassendere eingetreten ist, dass fast alles nur bloße Nichtigkeit bis dahin war. Und dann kann es einen auch nicht wieder einholen oder man darin verfallen. Manches kämpfen und ringen mag zwar der Selbstüberwindung gedient haben, dass meiste jedoch war nur dazu da, um sich in der Nichtigkeit selbst zu befangen, und somit völlig überflüssig.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum